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Entwicklung von Methoden zur Bestimmung von Weizenanteilen in Dinkelprodukten

Projekt

Ernährung und Verbraucherschutz

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Ernährung und Verbraucherschutz


Förderkennzeichen: AiF 15619 N
Laufzeit: 01.01.2008 - 31.12.2010
Fördersumme: 347.600 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Seit mehr als zehn Jahren erlebt der Dinkel als 'altes' Getreide eine Renaissance und wird aufgrund seiner Robustheit, Anspruchslosigkeit, Krankheitsresistenz und seines hohen Stickstoffaneignungsvermögens vor allem im Ökolandbau und in Trinkwassereinzugsgebieten wieder vermehrt angebaut. Um nachteilige Eigenschaften des Dinkels zu reduzieren und gleichzeitig seine Vorteile zu nutzen, wurde bereits um 1900 damit begonnen, Weizen in Dinkel einzukreuzen, so dass heute neben den reinen Dinkelsorten auch Dinkel/Weizen-Kreuzungen ('Weizendinkel') angebaut werden, deren Produkte im Handel erhältlich sind. Ausschlaggebend für die Zuordnung der Kreuzungen zur Spezies Dinkel (in der Bundessortenliste als Spelz bezeichnet) sind äußere, zu Weizen typisch unterschiedliche Pflanzenmerkmale wie Ährenform, Spindelbrüchigkeit, Spelzenschluss, Spelzendicke und Kornform. Typische Inhaltsstoffe des Korns, die für die Qualität und Besonderheit der Dinkelprodukte verantwortlich sind, werden dagegen nicht berücksichtigt. In der derzeitigen Sortenliste des Bundessortenamtes und auch in der EU-Liste werden die Weizendinkel zu Dinkel zugeordnet. Die aus Dinkel hergestellten Produkte, insbesondere Backwaren, erfreuen sich beim Verbraucher zunehmender Beliebtheit. Als Gründe werden Schmackhaftigkeit, gute Bekömmlichkeit und eine bessere Verträglichkeit bei Weizenallergie genannt. Dementsprechend werden Dinkelprodukte vom Handel ausgelobt und werden im Vergleich zu gleichartigen Weizen- und Roggenprodukten zu teilweise deutlich höheren Preisen verkauft. In diesem Zusammenhang stellt sich für die verarbeitenden Betriebe und die Verbraucher die Frage, mit welchem Weizenanteil in Dinkelprodukten, hervorgerufen durch Zumischung, zu rechnen ist. Der Wissensstand zur Beantwortung dieser Frage ist jedoch gering und anerkannte Methoden zur quantitativen Bestimmung von Weizenanteilen in Dinkel fehlen bislang. Ziel des Forschungsprojektes ist es deshalb, Methoden zu entwickeln, die die quantitative Bestimmung von zugemischten (nicht eingekreuzten) Weizenanteilen in Dinkel- und Weizendinkelprodukten (Mehlen und Backwaren) erlauben. Diese Methoden sollen die spezifische Extraktion der Speicherproteine (Gliadine, Glutenine) bzw. der entsprechenden Gene und deren Quantifizierung auf Proteinbasis (ELISA), Peptid- AiF 15619 N 2 basis (LC-MS) und DNA-Basis (PCR) beinhalten. Die erarbeiteten Methoden sollen validiert und an Modellmischungen und Dinkelprodukten erprobt werden. Ein abschließender Vergleich der entwickelten Methoden soll eine Aussage darüber ermöglichen, welche Methode für die industrielle Routineanalytik am geeignetsten erscheint. Bewertungskriterien sind hierfür u. a. die einfache Durchführbarkeit, der apparative Aufwand, der Kostenaufwand und die Möglichkeit der Standardisierung.

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