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Nachweis von Staphylococcus aureus und Bacillus cereus in Milchprodukten nach Bioaffinitätsanreicherung

Projekt

Ernährung und Verbraucherschutz

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Ernährung und Verbraucherschutz


Förderkennzeichen: AiF 331 ZN
Laufzeit: 01.01.2009 - 31.12.2011
Fördersumme: 765.450 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Für Unternehmen der Ernährungsindustrie sind Qualitätssicherung und Verbraucherschutz essentielle Voraussetzungen für den Erhalt der Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit. Insbesondere der Nachweis von Mikroorganismen ist in diesem Zusammenhang von großer Bedeutung, wobei aufgrund der Vorkommenshäufigkeit und des Potentials als Lebensmittelintoxikationserreger Staphylococcus aureus und Bacillus cereus bei Milch und Milchprodukten eine besondere Rolle zukommt. Die in der Praxis eingesetzten Tests – i.d.R. klassische mikrobiologische Verfahren - zum Nachweis des Hygieneindikators S. aureus bzw. des Verderbserregers B. cereus erfordern zum Teil einen hohen zeitlichen Aufwand. Um Hygiene- und Qualitätsmängel sowie potentielle Gesundheitsrisiken während des Verarbeitungsprozesses schnell erkennen und beseitigen zu können, ist diese Zeitspanne nicht akzeptabel. Aus Sicht des aktuellen Stands der Technik könnten diese Analysenzeiten für S. aureus und B. cereus durch die Entwicklung und Kombination neuer analytischer Techniken wesentlich reduziert werden. Diese Vereinfachung und Verbesserung der bestehenden Analytik ist nur über eine selektive Aufarbeitung bzw. eine spezifische Anreicherung des Probenmaterials möglich. Als grundlegende Technik soll dabei die Bioaffinitätsanreicherung eingesetzt werden, mit dem Ziel, aus einem großen Probenvolumen die gesuchten Keime zu isolieren und in einer für die Analyse geeigneten Konzentration zur Verfügung zu stellen. Theoretisch ist dabei eine etwa 1.000fache Anreicherung möglich. Es stellt eine wissenschaftlich- AiF 331 ZN 2 technische Herausforderung dar, dieses Anreicherungssystem so zu konzipieren, dass eine Integration in eine Prozessregelung und kurze Reaktionszeiten gewährleistet sind. Das Rückgrat der Bioaffinitätsanreicherung stellen robuste und spezifische Rezeptoren dar, wobei hier in erster Linie Antikörper oder so genannte RNA- bzw. DNA-Aptamere (einzelsträngige Nukleinsäuren) in Frage kommen, deren Herstellung und umfassende Charakterisierung zentrale Punkte des Forschungsprojektes sind. Der eigentliche Nachweis der angereicherten Keime kann dann in sehr kurzer Zeit erfolgen, wobei idealerweise mit ebenfalls auf Rezeptoren basierende Analyseverfahren zum Einsatz kommen. Prinzipiell können dazu markerfreie Detektionssysteme und solche mit markierten Reagenzien verwendet werden. Bei ersteren erfolgt die Messung der Bindungsreaktion direkt, meist mittels optischer, piezoelektrischer oder auf Halbleitern basierenden Detektoren. Letztere sind in aller Regel mit kompetitiven oder nicht-kompetitiven Immuntests vergleichbar und werden meist durch optische oder elektrochemische Detektoren ausgelesen. Hierbei zeichnen sich insbesondere bildgebende Chemilumineszenz-Detektionsverfahren dadurch aus, dass komplexe Matrices, wie es die Rohmilch darstellt, nur geringfügigen Einfluss auf die Messung nehmen, und dass die Signalaufnahme im Vergleich zu anderen optischen Verfahren robust, einfach und kostengünstig ist. Ziel des Forschungsvorhabens ist die Entwicklung einer robusten und effizienten Bioaffinitäts- Methode, die die Anreicherung und den direkten Nachweis von S. aureus und B. cereus (Sporen) mittels auf Rezeptoren basierenden monolithischen Affinitätssäulen (MAS) und eines vollautomatisierten Mikroarray-Auslesegerätes (MCR 3) ermöglicht. Die angestrebte Nachweisgrenze liegt bei 100 Keimen bzw. Sporen/ml.

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