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Entwicklung präventiver Tiergesundheitskonzepte bei kleinen Wiederkäuern im ökologischen Landbau

Projekt


Förderkennzeichen: 03OE458
Laufzeit: 01.05.2004 - 30.04.2005
Fördersumme: 47.123 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Die Ergebnisse gelten für ökologische und konventionelle Betriebe. Sehr problematisch ist die regional mangelhafte Verfügbarkeit spezialisierter Tierärzte/Berater. Endoparasiten: Durch Prophylaxe, gezielte Diagnostik und restriktiven Arzneimitteleinsatz kann ein tolerabler Parasitendruck hergestellt und der Entwicklung von Anthelmintikaresistenz entgegengesteuert werden. Einzeltier- oder Teilherdenbehandlung sollte die Routinebehandlung der Gesamtherde ersetzen. Die überwiegende Stallhaltung mit befestigtem Auslauf ist in Problembetrieben sinnvoll. Ein Herdengesundheitsplan und die Züchtung auf Resistenz ist wünschenswert. Alternative Behandlungsverfahren können derzeit nicht empfohlen werden. Infektionskrankheiten: Basale Präventionsmaßname ist die routinemäßige Bestandsdokumentation sowie die Untersuchung von verendeten Tieren/Kümmerern (ab 5%). Freiwillige, modulare Hygieneprogramme werden von Tierhaltern gegenüber bindenden Leitlinien bevorzugt. Notwendig ist eine erleichterte Impfstoffeinfuhr und -anwendung aus dem EU-Ausland. Homöopathie ist zur Entwurmung ungeeignet, indikationsbedingt zur Stärkung der Immunabwehr evtl. sinnvoll. Positiver Nebeneffekt der Homöopathikagabe sind verbesserte Tierbeobachtung und spezielleres Management. Neu wird zukünftig vor allem die Übertragung der Verantwortung für die Sicherstellung der Lebensmittelqualität auf den Erzeuger sein. Spurenelemente: Mineralfuttereinsatz ist auch im Ökolandbau notwendig. Kompensationsmöglichkeiten über selektive Pflanzen- oder Laubfütterung/ -düngung sind gering. Für Ziegen sind die Gehalte fast aller Futterpflanzen zu gering. Futtermittel- sowie Blut- und Organanalysen sollten zur Objektivierung der Bestandssituation vermehrt erhoben werden. Zunehmender Verlust an Biodiversität trägt maßgeblich zur Verarmung der Futtermittel bei. In der Diagnostik, auf dem Gebiet der Referenzwerte sowie bezüglich der örtlich zu erwartenden Spurenelemente in Futterpflanzen besteht dringender Forschungsbedarf.

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