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Konzept zur Reduktion der Regenfleckenkrankheit - Ermittlung von Parametern zur Biologie der Erreger unter westeuropäischen Klimabedingungen als Grundlage für die Weiterentwicklung eines Prognosemodells

Projekt


Förderkennzeichen: 2810OE004
Laufzeit: 15.07.2010 - 14.07.2012
Fördersumme: 123.337 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Die Regenflecken- und Fliegenschmutzkrankheit (RFK) breitet sich derzeit im ökologischen Obstanbau stark aus. Befallsgrade von 20 % in trocknen Sommern und bis zu 100 % bei 'normaler' Witterung verursachen empfindliche Einbußen bei der äußeren Fruchtqualität. Befallene Äpfel lassen sich unter den geltenden Qualitätsnormen nicht mehr vermarkten. Moderne Putztechnik zur Entfernung der oberflächlich angesiedelten Symptome (keine Penetration durch die Kutikula) schafft hier nur eingeschränkt Abhilfe. Daher sind selbst bei schorfresistenten Apfelsorten intensive Sommerspritzfolgen (Kupfer und Schwefelkalk) als einzig wirksame Gegenmaßnahme im ökologischen Obstbau erforderlich. Folge sind eine deutliche Verschlechterung der Ökobilanz und damit ein abnehmendes Interesse der Praxis, schorfresistente Sorten einzusetzen. Weitergehende Möglichkeiten zur Eindämmung dieses aus ca. 30 Pilzarten bestehenden Erregerkomplexes bzw. seiner Symptome sind aufgrund von grundsätzlichen Wissenslücken nach dem derzeitigen Wissenstand nicht vorhanden. So fehlen beispielsweise verlässliche Daten zu Überwinterung, Sporenfreisetzung, Infektionszeitraum oder Krankheitsverlauf. Zwar wurde in den vergangenen Jahren intensiv in Nordamerika an diesem Thema geforscht und ein Prognosemodell entwickelt (RimPro). Dieses Modell lässt sich jedoch aufgrund der unterschiedlichen Klimabedingungen unter deutschen Verhältnissen nicht zuverlässig anwenden. Im Rahmen dieses Projektes sollen nunmehr diese Lücken durch kombinierte Labor- und Freilandversuche gefüllt, darauf aufbauend ein Prognosemodell weiterentwickelt und eine wirksame Regulierungsstrategie abgeleitet werden. Ziel ist eine optimal terminierte Fungizidapplikation. Konkret soll eine Charakterisierung des RFK-/FSK-Schaderregerkomplexes erfolgen, mögliche Wirtspflanzen / Überwinterungsquartiere identifiziert, der Einfluss von Niederschlägen auf die Verbreitung des Erregerkomplexes ermittelt und das Erstauftreten und die Dynamik der Symptomentwicklung im Freiland untersucht werden. Die so ermittelten Daten fließen in die Weiterentwicklung des Prognosemodells RimPro ein. Ab dem dritten Jahr wird dass Untersuchungsprogramm durch einen Spritzversuch ergänzt, um so erste Aussagen zur Zuverlässigkeit des Modells zu erhalten.

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