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Entwicklung von Maissorten für den Ökologischen Landbau, Teilprojekt Universität Göttingen

Projekt


Förderkennzeichen: 2810OE074
Laufzeit: 14.04.2011 - 31.12.2015
Fördersumme: 246.883 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Mais wird im ökologischen Landbau bisher wenig angebaut, obwohl er sowohl als Futterpflanze als auch als Marktfrucht von großem Nutzen sein könnte. Ein Grund hierfür ist, dass der Anbau unter ökologischen Bedingungen höhere und teilweise andere Ansprüche an dem Mais stellt als der unter konventionellen Bedingungen. Die Konkurrenzfähigkeit gegenüber Unkraut ist dabei das am stärksten ökospezifische Merkmal. Dazu wurden pflanzenbauliche und pflanzenzüchterische Untersuchungen durchgeführt. In dreijährigen pflanzenbaulichen Versuchen an zwei ökologisch bewirtschafteten Standorten im südlichen Niedersachsen (Reinshof, Wiebrechtshausen) wurden bei verschiedenen Maissorten acht Untersaat-Varianten geprüft. Mit allen Untersaatvarianten konnte die Sprossmasse der Unkräuter zwischen den Maisreihen verringert werden. Effektiv waren dabei Welsches Weidelgras (61 % weniger Unkraut-Sprossmasse als in der Kontrollvariante), Erdklee (57 % Reduktion) und Wegwarte (im Mittel 53 % Reduktion). Roggen war dagegen nicht effektiv. Die Unterssaaten haben das Wachstum des Maises kaum negativ beeinflusst. In den an den gleichen Standorten durchgeführten züchterischen Versuchen wurde der Unkrautdruck durch eine Untersaat simuliert. Es wurden 180 Testkreuzungen mit und ohne Untersaat geprüft und in zwei Jahren die jeweils leistungsstärksten Genotypen selektiert. Im dritten Versuchsjahr wurden aus den selektierten Linien Hybriden hergestellt und vergleichend mit und ohne Untersaat getestet. Es wurden keine signifikanten Unterschiede zwischen den Selektionsgruppen festgestellt. Die Entwicklung von Maissorten mit spezifischer Unkrauttoleranz erscheint daher wenig aussichtsreich. In einem weiteren Projektteil konnte gezeigt werden, dass auch die Entwicklung von Populationssorten bei Mais möglich ist, da die spontane Selbstbefruchtung in Populationen vernachlässigt werden kann. Unter der Leitung der Georg-August-Universität Göttingen wurden im Rahmen eines Verbundvorhabens mit mehreren Arbeitspaketen pflanzenbauliche und pflanzenzüchterische Untersuchungen zur Entwicklung von Maissorten für den ökologischen Landbau durchgeführt. Mais hat im ökologischen Landbau ein großes Potenzial als Futtermittel und Marktfrucht sowie zur Auflockerung der Fruchtfolge. Um der Verunkrautung und der Erosionsgefahr entgegenzuwirken wurden verschiedene Untersaatvarianten im Mais getestet. Das Wachstum des Maises wurde durch die Untersaaten kaum negativ beeinflusst. Vor allem Welsches Weidelgras, Erdklee und Wegwarte scheinen als Untersaaten empfehlenswert. Bei den züchterischen Versuchen konnten zwischen den Selektionsgruppen keine signifikanten Unterschiede festgestellt werden. Die Entwicklung von Maissorten mit spezifischer Unkrauttoleranz scheint daher wenig aussichtsreich. In einem weiteren Projektteil konnte gezeigt werden, dass auch die Entwicklung von Populationssorten bei Mais möglich ist, da die spontane Selbstbefruchtung in Populationen vernachlässigt werden kann. An dem Projekt waren neben der Georg-August-Universität Göttingen die KWS SAAT AG, das FiBL Deutschland und die Getreidezüchtung Peter Kunz beteiligt. Das Projekt wurde von 2011 bis 2015 bearbeitet.

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Fachgebiete

Ausführende Einrichtung

Abteilung Pflanzenzüchtung

Mitwirkende Einrichtungen

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