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Erfassung und Entwicklung von Vermeidungs‐ und Bekämpfungsstrategien gegen den Asiatischen Laubholzbockkäfer

Projekt

Risiken

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Risiken


Förderkennzeichen: REFORDAT-63, II-1-F 41-2011.02
Laufzeit: 12.07.2011 - 31.05.2013
Fördersumme: 89.290 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Durch den gestiegenen Warentransport aus dem südostasiatischen Raum, wurde der Quarantäneschädling Anoplophora glabripennis, besser bekannt als Asiatischer Laubholzbockkäfer (ALB), in hölzernen Verpackungsmaterialien nach Europa importiert und breitet sich seither punktuell auf lokaler Ebene in mehreren Ländern Europas aus. Der Käferschädling befällt ausschließlich gesunde Laubbäume heimischer Arten, die in der Regel nach einem Befall absterben. Als Folge ergeben sich hieraus Gefährdungen für die Umwelt durch morsche Äste und Baumteile, eine teilweise starke Dezimierung der vorhandenen Laubbaumbestände, sowie ein hoher wirtschaftlicher Schaden durch Fällungen und Neuanpflanzungen. ALB-Befälle in Nordamerika haben dies gezeigt. Eine invasive Ausbreitung im nachgewiesenen Befallsraum nördlich von Bonn soll durch die Anwendung innovativer Methoden in der Fernerkundung und Phytomedizin verhindert werden. Diese sollen dazu beitragen, die möglichen Einschleppungs- und Ausbreitungspfade detaillierter modellieren zu können und spezielle Bekämpfungsmethoden zu entwickeln, die den Käfer an einer weiteren Ausbreitung hindern. Dank technologischer Fortschritte in der hyperspektralen Fernerkundung, sind Sensoren wie AISA und HyMAP in der Lage großräumige Schädlingsbefälle zu detektieren, wie Studien in den USA gezeigt haben. LiDAR-Daten („Light detection and ranging“) und ein aus diesen generiertes digitales Oberflächenmodell (DOM) erfassen die Vegetationsstruktur auf großem Gebiet und liefern, zusammen mit einem Baumkataster, die Grundlage für eine computergestützte Ausbreitungsmodellierung gefährdeter Bereiche innerhalb des Untersuchungsgebiets. Sie erfolgt mit Hilfe der Software CLIMEX unter zusätzlicher Berücksichtigung der lokalen klimatischen Verhältnisse. Die Phytomedizin konzentriert sich auf die Erfassung der Populationsstruktur im Untersuchungsgebiet, die Weiterentwicklung von Lockstofffallen zur Abschätzung der Populationsgrößen und die direkte Schädlingsbekämpfung mit nachhaltigen Verfahren zur Befallsprävention und zur Erhaltung schützenswerter Solitärgehölze in besonders gefährdeten Gebieten. Forschungsvorhaben dieser Art sind in Europa derzeit nicht bekannt. Unterstützt wird das Projekt vom Pflanzenschutzdienst (PSD) der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Seit 2008 werden im Untersuchungsgebiet alle potentiellen Wirtsbäume des ALB erfasst und in einer Datenbank (Baumkataster) gespeichert. Das Baumkataster enthält detaillierte Daten der Vegetation, mit deren Hilfe sich hyperspektrale Bilddaten zur Kalibrierung abgleichen lassen können („Ground Truth“). Die Untersuchungen für das Projekt werden im Großraum Köln-Bonn durchgeführt und schließen das oben angesprochene Befallsgebiet im Norden Bonns mit ein.

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