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Aktualisierung und Weiterentwicklung des Praxishandbuches: Bio-Produkte ohne Gentechnik

Projekt


Förderkennzeichen: 2808OE232
Laufzeit: 01.11.2010 - 31.07.2011
Fördersumme: 34.500 Euro
Forschungszweck: Öffentlichkeitsarbeit

Der BÖLW und das FiBL reichten gemeinsam den Projektantrag für die Aktualisierung und Weiterentwicklung des Praxishandbuches „Bio-Produkte ohne Gentechnik“ ein. Die Arbeitsaufgaben im Verbundprojekt gliedern sich in folgende Themengebiete: Übergeordnetes Arbeitsziel des Projekts ist die Publikation eines umfassenden und aktualisierten Handbuchs für Öko-Unternehmen in der Land- und Lebensmittelwirtschaft zur Qualitätssicherung bei Gentechnikrisiken. Dabei wird auf das kostenlos und vollständig über www.bioxgen.de verfügbare Praxishandbuch 'Bioprodukte ohne Gentechnik' aufgebaut. Zunächst erfolgt eine Aktualisierung der Darstellung der rechtlichen Rahmenbedingungen, die einerseits für den Anbau von GVO und andererseits für den Schutz von gentechnikfreiem Anbau (Koexistenz) gelten. Die geänderte rechtliche Situation wird praxisgerecht, fundiert und verständlich dargelegt. Auch durch die Neufassung der „Ohne Gentechnik“-Verordnung hat sich ein völlig neuer Rechtsrahmen ergeben, der einen Einstieg von neuen (Öko-) Verarbeitungsunternehmen in die „Ohne Gentechnik“-Kennzeichnung erwarten lässt. Deshalb soll dieser Fragestellung ein eigenes Kapitel gewidmet werden, in dem sowohl die rechtliche Situation analysiert und beschrieben als auch der daraus resultierende Handlungsrahmen für die Praxis dargestellt wird. Neben der Aktualisierung aller bereits bestehender Kapitel des Handbuches sollen auch wesentliche Lücken des Werkes geschlossen werden. So wird z.B. ein Kapitel über Bio-Imker neu ins Handbuch aufgenommen. Die rechtliche Situation für die Bio-Imker ist bislang nicht aufgearbeitet. Auch über notwendige Maßnahmen zur Qualitätssicherung liegt in diesem Bereich bislang kein einheitliches Verständnis vor. Daraus resultiert eine große Verunsicherung der Bio-Imker. Hier kann das Handbuch durch eine verständliche Aufarbeitung der rechtlichen Gegebenheiten und produktionstechnischen Erfordernisse für Transparenz sorgen und zu einer effizienten Entscheidungsfindung der Unternehmen beitragen. Die Zulassung zum Anbau einer GVO-Industriekartoffel wurde Anfang 2010 ausgesprochen. Die Unternehmen der Lebensmittelwirtschaft suchen nach Möglichkeiten ihre Produktion vor Einträgen zu schützen. Daher soll das Handbuch um die Kultur Kartoffel im Erzeugerbereich erweitert werden. Wie kann die Saatgutproduktion für den Öko-Bereich vor GVO-Kontaminationen geschützt werden? Auch für diese Frage ist ein neues Kapitel vorgesehen, dass die Bereiche Züchtung, Erhaltungszüchtung und Nachbau bearbeiten wird. Dem Eintrag von GVO über Betriebsmittel (Dünge, Pflanzenschutzmittel etc. ) und Zusatzstoffe (Verarbeitungshilfsstoffe und -zusatzstoffe) kommt aufgrund der Änderung der EG-Rechtsvorschriften für den Ökologischen Landbau und der Neufassung der „Ohne Gentechnik“- Verordnung in Zukunft eine größere Bedeutung zu. Die Ergebnisse des im Rahmen des BÖL durchgeführten Zusatzstoff-Projekts des FiBL werden für das Handbuch aufbereitet. Einer Überarbeitung bedürfen auch die ökonomischen Aspekte des Handbuches. Hier müssen neuere Studien berücksichtigt werden. Dort, wo keine ausreichende wissenschaftliche Datenbasis für die Kostenkalkulation von Qualitätssicherungsmaßnahmen vorhanden ist, werden konkrete Best-Practice-Beispiele dargestellt. Für die neu aufgenommenen Bereiche müssen gänzlich neue Recherchen vorgenommen werden. Eine Aktualisierung und Weiterentwicklung des „Praxishandbuches: Bio-Produkte ohne Gentechnik“ ist erforderlich, da die Ökologische Lebensmittelwirtschaft ihrem Selbstverständnis nach auf den Einsatz von Gentechnik verzichtet. Es ist daher für die Erzeuger und Verarbeiter der Ökologischen Lebensmittelwirtschaft von entscheidender Bedeutung, Einträge von und Verunreinigungen mit GVO zu vermeiden. Dies stellt die Akteure vor sich ständig wandelnde Aufgaben und Herausforderungen. Diese wahrzunehmen wird durch die Weiterentwicklung und Aktualisierung des Handbuches erleichtert, insbesondere vor dem Hintergrund, dass es in den letzten Jahren zu weitreichenden Änderungen des Gentechnikrechtes gekommen ist. Das aktualisierte und weiterentwickelte Handbuch wird der Branche eine Hilfestellung auf neuestem rechtlichen Stand geben, wie auch in Zukunft die Option auf Gentechnik-Freiheit gesichert werden kann. Es wird zudem im Rahmen des Projektes ein Konzept zur künftigen nachhaltigen Aktualisierung des Praxishandbuches Bioprodukte ohne Gentechnik von den Projektnehmern erarbeitet werden, welches unter anderem auf eine intensivierte Akquise von Sponsorengeldern aufbauen wird.

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