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Wissenstandsanalyse zu Qualität, Verbraucherschutz und Verarbeitung ökologischer Lebensmittel

Projekt


Förderkennzeichen: 2810OE096
Laufzeit: 08.06.2011 - 31.03.2012
Fördersumme: 189.439 Euro
Forschungszweck: Bestandsaufnahme & Abschätzung

Zielsetzung des Projektes war es, den aktuellen Stand des Wissens zur Qualität und Verarbeitung ökologischer Lebensmittel sowie zum Verbraucherschutz aufzuzeigen und zu bewerten. Das Projektteam setzte sich aus Wissenschaftlern des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (Deutschland und Schweiz), des Büros für Lebensmittelkunde, des Forschungsrings für Biologisch-Dynamische Wirtschaftsweise e.V. sowie des Fachgebiets Ökologische Lebensmittelqualität und Ernährungskultur der Universität Kassel zusammen. In dem zeitlich sehr begrenzten Projekt fokussierte die Arbeitsgruppe die Betrachtung auf folgende Themenkomplexe und Produktgruppen: Bereich Qualität - Ernährung - Sensorik - Ökospezifische Qualitäten - Authentizität und Rückverfolgbarkeit Bereich Verarbeitung - Rohwaren/Lagerung und Technologien für die Produktgruppen: -- Getreide -- Milch -- Fleisch -- Obst und Gemüse und Erzeugnisse aus diesen - Nachhaltigkeit im Unternehmen und entlang der Prozesskette - Verpackung Vorhandenes Wissen, aktuelle Fragestellungen und Entwicklungsrichtungen wurden nach thematisch angepassten Vorgehensweisen identifiziert und anhand internationaler Literatur und Experteninterviews diskutiert. Zu allen Themenkomplexen wurden kurze und allgemeinverständliche Reports erstellt, die einen schnellen und fundierten Überblick zum aktuellen Stand des Wissens und zu eventuellen Wissenslücken geben. Der Abschlussreport wurde in deutscher und englischer Sprache veröffentlicht. Insgesamt wurde festgestellt, dass in den betrachteten Themenkomplexen erheblicher Bedarf an Forschung und Entwicklung sowie an Wissenstransfer besteht. Neben einer Reihe von Detailfragen sind grundlegende Themen, wie beispielsweise das Anforderungsprofil an eine „ökologische Verarbeitung“, nicht hinreichend erforscht und geklärt. Diese Arbeiten sind jedoch Voraussetzung für die Bearbeitung von Detailthemen, da hier Aufgabenstellungen, Schwerpunktsetzungen und Methoden definiert werden. In der Wissensstandanalyse wurde der Forschungsbedarf zur Tiergesundheit in der ökologischen Landwirtschaft und zur 100%-Biofütterung von Monogastriern erhoben. Die Projektkoordination lag bei der Bioland Beratung GmbH, Projektpartner war das Institut für ökologischen Landbau des Johann Heinrich von Thünen-Instituts (vTI). Im Ergebnis stellten die Wissenschaftler fest, dass a) in vielen veterinärmedizinischen und agrarwissenschaftlichen Fragestellungen rund um die Biofütterung von Schweinen und Geflügel und zur Tiergesundheit aller relevanten Nutztierarten ökolandbauspezifischer Forschungsbedarf besteht, b) wesentliche Umsetzungslücken und Schwachstellen aus mangelnder Verknüpfung der Wertschöpfungskette und der beteiligten Akteursgruppen resultieren, c) ein entscheidender Wissensbedarf im Bereich der umfassenden Nachhaltigkeitsbewertung besteht und d) „Systemfehler“ innerhalb der Rechtsvorschriften zum ökologischen Landbau zu konstatieren sind, die eine Umsetzung in der Praxis aufgrund konkurrierender Rechtsvorschriften oder Widersprüchlichkeiten nicht ermöglichen. Insgesamt zeigte sich, dass über den eigentlichen Forschungsbedarf hinaus Reformbedarf bei den Rahmenbedingungen der Tierhaltung im ökologischen Landbau besteht.

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