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Intravitale Untersuchung von Schafen auf Scrapie-Prion-Protein mittels Tonsillenbiopsie

Projekt

Ernährung und Verbraucherschutz

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Ernährung und Verbraucherschutz


Förderkennzeichen: 03HS004
Laufzeit: 01.08.2004 - 31.03.2005
Fördersumme: 74.714 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Im Rahmen der TSE-Überwachung ist bei einer Scrapie-Infektion die Keulung der kompletten Herde vorgeschrieben. Ausgenommen werden dürfen lediglich homozygote Tiere mit der als scrapie-resistent geltenden Allelkombination ARR oder halbresistente weibliche Tiere, die kein VQR-Allel tragen. Im vorliegenden Forschungsprojekt sollte eine Methode erprobt werden, mit deren Hilfe sowohl eine Scrapie-Infektion am lebenden Tier festgestellt als auch eine Scrapie-Überwachung der Herde durchgeführt werden kann. Ziel des Projektes war es, die Sensitivität der Untersuchung von Tonsillenbiopsien zu überprüfen. Dazu wurden Schafe aus Herden, in denen Scrapie aufgetreten war, genotypisiert und Tonsillenbiopsien von scrapieempfänglichen Tieren (G3 bis G5) entnommen und diese auf Prionproteine getestet. Diese Ergebnisse wurden daraufhin mit denen des postmortalen TSE-Schnelltests mit Gehirnmaterial verglichen. Da keines der untersuchten Tonsillenbioptate Prionprotein enthielt, lassen sich keine Aussagen über einen Zusammenhang zwischen Erkrankung und Testergebnis treffen. Die Schlussfolgerung, dass Tonsillenbiopsien ein ausreichendes Mittel zum Nachweis von Scrapie seien, kann erst gezogen werden, wenn auch TSE-positive Schafe mit Hilfe dieses Testverfahrens identifiziert wurden. Aus den Versuchergebnissen lässt sich folgern, dass die Tonsillenbiopsie alleine nicht ausreicht, um Prionprotein beim Schaf aufzudecken, da sich die Gewinnung von ausreichend lymphatischem Gewebe als problematisch herausstellte. Die Versuchsergebnisse liefern wertvolle Hinweise für weiterführende Studien insbesondere hinsichtlich der Probennahme und der Auswertbarkeit der Proben. Da Biopsien lymphatischen Gewebes die einzige Möglichkeit bieten, Hinweise auf eine TSE-Diagnose am lebenden Tier zu erhalten, besteht weiterhin Forschungsbedarf bezüglich der Anwendbarkeit von Tonsillenbiopsien. Sie können als Ergänzung dienen, um eine Überwachung wertvoller Schafbestände bei sogenannten 'Erhaltungszuchten' verschiedener Land- und Milchschafrassen zu gewährleisten.

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