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Biologische Bodenentseuchung für eine umweltgerechte und intensive Gehölzproduktion

Projekt


Förderkennzeichen: 2811NA065
Laufzeit: 01.08.2012 - 31.08.2015
Fördersumme: 129.980 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Die Bodenmüdigkeit kann in Baum- und Rebschulen, aber auch in Obstproduktionsanlagen und im öffentlichen und privaten Grün, zu wirtschaftlich nicht vertretbaren Schäden führen. Gemeint sind dabei die nicht weiter zu differenzierenden Wachstumsdepressionen, die insbesondere beim Nachbau von Gehölzen besonders von Vertretern der Familie der Rosaceae und Vitaceae verstärkt auftreten. Die Ursachen sind sehr komplexer Natur und bislang nur unzureichend erforscht. Eine direkte selektive Bekämpfung war bisher nicht möglich, vielmehr wurde die Symptomatik bei der chemischen Bodenentseuchung miterfasst. Dazu steht derzeit nur noch das mit Ausnahmegenehmigung verfügbare Mittel Basamid Granulat zur Verfügung, dessen Anwendung aufgrund ökologisch und ökonomischer Risiken mit Auflagen verbunden ist. Eine chemische Alternative ist und wird in naher Zukunft nicht verfügbar sein, die die wirtschaftliche Zukunft deutscher Baum- und Rebschulen sichern kann. Vor diesem Hintergrund soll der vorliegende Verbundprojektantrag realisiert werden, in dem das nicht chemische Verfahren der Biofumigation untersucht werden soll. Bei der Biofumigation werden Vertreter aus der Pflanzenfamilie der Cruciferae auf der zu entseuchenden Fläche angebaut. Nach ca. 10 Wochen Kulturdauer werden die Pflanzen in den Boden eingearbeitet. Auf biologische Art und Weise werden im wassergesättigten Boden durch einen hydrolytisch-enzymatischen Prozess flüchtige Isothyhiocyanate (ITC) gebildet. Erhofft wird eine mit Basamid Granulat erzielte vergleichbare Wirkung. Wegen der vergleichsweise geringeren Produktion von ITCs aus Kruziferen werden die biologische Bekämpfung von Nematoden und Beikraut durch Anbau von Tagetes und die von Beikraut durch Sandhafer in die geplanten Versuche einbezogen. Im Teilprojekt 11NA064 der Landwirtschaftskammer Schleswig Holstein soll das Verfahren unter Praxisbedingungen auf drei Praxisbetrieben, die sich bezüglich der Spezialisierung und der bewirtschafteten Bodenarten unterscheiden, erprobt werden. Im Teilprojekt 11NA065 der Universität Hannover (wissenschaftliche Begleitung) sollen Unterschiede, die sich bei den Bonituren der Indikatorgehölzpflanzen ergeben, weiterführend pflanzenphysiologisch untersucht werden. Weiterhin beinhaltet dieses Teilprojekt die biochemische Untersuchung der Wirkung der Biofumigation auf die mikrobiellen Gemeinschaften. Darüber hinaus sollen die durch die Zersetzung von Pflanzenmaterial entstehenden Isothiocyanate identifiziert und quantifiziert werden, um fundierte Aussagen über die Wirkungsweise der Biofumigation treffen zu können.

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Fachgebiete

Ausführende Einrichtung

Forschungsteam Zierpflanzenbau

Zugehörige Projekte: Biologische Bodenentseuchung für eine umweltgerechte und intensive Gehölzproduktion

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