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Optimierung von Nachweis und Differenzierung von Salmonella enterica, Cronobacter sakazakii und Bacillus cereus in Milch und Milcherzeugnissen durch den Einsatz von Zellwand-bindenden Phagenproteinen

Projekt

Ernährung und Verbraucherschutz

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Ernährung und Verbraucherschutz


Förderkennzeichen: AiF 16756 N
Laufzeit: 01.01.2010 - 31.05.2013
Fördersumme: 201.300 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Milcherzeugnisse, wie Molke- oder Sahnepulver, werden in der Industrie als Zutat für andere Lebensmittel verwendet. Die Vereinbarungen zwischen Zulieferern und Abnehmern verlangen eine sicheren Ausschluss bzw. eine schnelle Identifizierung von pathogenen Mikroorganismen. Diese dauert derzeit zwischen drei und sechs Tagen; eine Verkürzung der Nachweis- und Identifizierungsverfahren ist deshalb sowohl aus ökonomischen als auch aus Produktsicherheitsgründen anzustreben. Vertreter von Salmonella enterica gehören zu den häufigsten bakteriellen Erregern lebensmittelbedingter Durchfallerkrankungen in Deutschland. Erzeugnisse aus rohen Eiern, Milch und Milcherzeugnisse sind besonders gefährdet für eine Kontamination mit Enteritis-Salmonellen. Eine Kontamination der Produkte oder Zwischenprodukte kann primär über die Rohmilch oder sekundär über Rekontamination während der Verarbeitung stattfinden. Cronobacter sakazakii (syn. Enterobacter sakazakii) kann bei Säuglingen und Kleinkindern lebensbedrohliche Erkrankungen, wie Meningitis, nekrotisierende Enterokolitis und Sepsis, verursachen. Die Übertragung durch Säuglingsanfangsnahrung (powdered infant formula, PIF) führte zu mehreren kleinen Ausbrüchen mit schweren Erkrankungen und einigen Todesfällen. Im Jahr 2007 kam es weltweit zu 7 Rückrufaktionen von PIF, davon allein 4 in Deutschland. Bacillus cereus kann das Diarrhoe-Syndrom und das emetische Syndrom verursachen. Während das emetische Syndrom durch ein Peptid, das Cereulid, verursacht wird, sind für die Diarrhoe das hitzelabile Enterotoxin Hämolysin BL (HBL), das nicht-hämolytische Toxin Nhe und das Protein Toxin CytK hauptverantwortlich. Im Milchsektor waren Rohmilch, pasteurisierte Milch und Milchpulver in Ausbrüche verwickelt. Problematisch sind insbesondere Milchtrockenprodukte als Säuglings- und Kleinkindernahrung. Ziel des Forschungsvorhabens ist die Entwicklung und Validierung schneller molekularbiologischer bzw. biochemischer Verfahren zum Nachweis und zur Differenzierung von C. sakazakii, B. cereus und S. enterica in den Lebensmittelmatrizes Weichkäse, Molkepulver, Sahnepulver sowie Babynahrung und beinhaltet auch die Methodenentwicklung zur Anreicherung und Probenaufbereitung. Der Befund, ob die Probe den Erreger enthält oder nicht soll nach ca. 24 h erfolgen können. Ein weiteres Ziel ist die Entwicklung horizontaler Nachweisverfahren zur Untersuchung von durch Pathogenbelastung relevanten Produkten auf dem Milchsektor.

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