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Entwicklung von Kriterien zur Steuerung der Rohstoffauswahl und der Verarbeitung für die Herstellung von Tee und teeähnlichen Erzeugnissen zur Minimierung von Nicotingehalten

Projekt

Ernährung und Verbraucherschutz

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Ernährung und Verbraucherschutz


Förderkennzeichen: AiF 16720 N
Laufzeit: 01.01.2012 - 31.12.2015
Fördersumme: 323.400 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Nicotin war früher in der EU als Insektizid zugelassen, die entsprechende Genehmigung wurde aber wegen toxikologischer Bedenken zurückgenommen. Die Höchstmenge für Nicotinrückstände wurde seitdem auf 0,01 mg/kg festgelegt. Seit 2008 wird in verschiedenen Veröffentlichungen über erhöhte Nicotingehalte in Tee und teeähnlichen Erzeugnissen berichtet, was die European Food Safety Agency (EFSA) dazu veranlasste, für einen begrenzten Zeitraum erhöhte Höchstwerte für diese Lebensmittel zuzulassen. Bislang ungeklärt sind die Ursachen dieser Belastung. Möglich wären ein illegaler Einsatz von Nicotin als Pestizid, eine endogene Bildung (Biosynthese) unter Stressbedingungen, Kontaminationen mit Tabak/Nicotin auf verschiedenen Wegen (Mulch, Rauchen) oder die Bildung bei technologischen Prozessen (z.B. bei der Trocknung oder bei der Extraktion und Trocknung). Die Biosynthese von Nicotin ist vergleichsweise einfach und könnte in allen Phasen der Produktion erfolgen. Die Höchstmengenüberschreitungen betreffen sowohl konventionelle Produkte als auch Bioprodukte, was eine Verwendung von Nicotin als Insektizid als alleinige Ursache unwahrscheinlich macht. Da bei den von der EFSA festgestellten Werten weder bezüglich der Belastung noch bezüglich der Höhe der Belastung Regelmäßigkeiten zu erkennen sind, ist zu vermuten, dass mehrere Faktoren für das Auftreten von Nicotin verantwortlich sind. Die bislang sehr unübersichtliche Datenlage stellt für die Tee- und Früchtetee-Hersteller ein massives Problem dar und erfordert eine rasche und umfassende Klärung. Für Aufgussgetränke und für die Herstellung von Instantprodukten spielt bei der Risikobewertung auch der Übergang von Nicotin in das Getränk eine Rolle. Das Problem betrifft darüber hinaus zahlreiche weitere Branchen im Lebensmittelbereich, z.B. Hersteller von Gewürzen und Babynahrung. Ziel des Forschungsvorhabens ist es zu untersuchen, welche Faktoren zur Belastung der Lebensmittel mit Nicotin beitragen, um eine Kontamination von Tee und Früchtetee und allen anderen betroffenen Produkten (z.B. Gewürze, Früchte und Fruchtzubereitungen) zukünftig verhindern bzw. minimieren zu können. Es sollen Verfahren für die verarbeitende Industrie entwickelt werden, die eine Auswahl geeigneter Rohstoffe ermöglichen und mögliche Kontaminationen bei deren Handling und Verarbeitung ausschließen.

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