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Züchtung und Anbau von Kaukasischem Löwenzahn (Taraxacum koksaghyz) - Von der Wildpflanze zum nachwachsenden Industrierohstoff. Teilvorhaben 3: Genetische Analyse und markergestützte Selektion (TAKOWIND)

Projekt


Förderkennzeichen: 22002312, JKI-ZL-08-3181
Laufzeit: 01.07.2013 - 30.06.2016
Fördersumme: 121.832 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Zuchtarbeiten zur Entwicklung von kaukasischem Löwenzahn (Taraxacum koksaghyz) als nachwachsender Industrierohstoff mit Mehrfachnutzung (Kautschuk, Inulin) sollen weitergeführt werden. Ziele des Vorhabens sind weitere Selektionsschritte im Pflanzenmaterial unter Nutzung unterstützender und beschleunigender Zuchtmethodik (Molekulare Marker, Biomarker, In vitro-Techniken, NMR-Analytik). Ferner soll Saatgut für weitere Vermehrungen gewonnen sowie Wurzeln zur Extraktion von Kautschuk und Inulin geerntet werden. Die Extrakte werden im Pilotmaßstab weiter bearbeitet. Rohstoffchargen sollen bereitgestellt und ihre technischen und physikochemischen Eigenschaften beurteilt werden. In spaltenden T. koksaghyz-Populationen sollen genetische Analysen für agronomisch und metabolisch relevante Merkmale durchgeführt werden. Isoprenoide und Inulin sollen NMR-analytisch erfasst werden. Selektierte Genotypen sollen in vitro vermehrt, z.T. polyploidisiert sowie in vitro beschleunigt zur Blüte gebracht werden. Es werden Selektionsmarker eingesetzt. Verschiedene Taraxacum-Arten und daraus hergestellte Bastarde sollen in ihren agronomischen Eigenschaften züchterisch verbessert und letztendlich als Industrierohstoff bereitgestellt werden. Saatgut und Wurzeln werden auf Praxisflächen erzeugt. Die gummi- und zucker-verarbeitenden Industrien erwarten aus dem Projekt anbauwürdige, ertragreiche T. koksaghyz-Sorten. Der beteiligte Züchter strebt dabei eine Profilierung in Sonderkulturen sowie Lizenzeinnahmen aus der Saatgutproduktion an. Die Universität Münster und das JKI streben Publikationen an. Die Universität Münster strebt Lizenzeinnahmen aus der Nutzung von Patenten an. Das beteiligte in vitro Labor strebt eine Profilierung in Asteraceen an und erwartet Dienstleistungsaufträge. Das beteiligte Analytik-Unternehmen strebt eine weitere Profilierung in der NMR-Analytik pflanzlicher Inhaltsstoffe an. Die Erzeugergemeinschaft erwartet Absatzmöglichkeiten für Saatgut und Wurzeln.

Im Rahmen des o. g. TAKOWIND-Teilvorhabens konnte auf Basis von DNA-Sequenzdaten eine genetische Karte für den russischen Löwenzahn erstellt werden. Außerdem wurde Zuchtmaterial molekular charakterisiert und merkmalsbezogene Marker wurden entwickelt. Die genetischen Karten umfassen insgesamt 13 19 SNP-Marker, die über acht Kopplungsgruppen (entsprechend acht Chromosomen) verteilt sind und eine Grundlage für die Kartierung quantitativer Merkmale (etwa: Kautschukgehalt) bieten. Die gewonnenen Erkenntnisse tragen dazu bei, eine effiziente Züchtung bei Russischem Löwenzahn zu etablieren und einen nachwachsenden Industrierohstoff für eine nachhaltige Bioökonomie zu erschließen.

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Fachgebiete

Zugehörige Projekte: TAKOWIND

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