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Ganzjährige Freilandhaltung von Mastschweinen als Fruchtfolgeglied in der ökologischen Landwirtschaft

Projekt


Förderkennzeichen: 02OE449
Laufzeit: 01.01.2002 - 31.01.2004
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Das Vorhaben steht unter der Prämisse, dass durch die Integration einer ganzjährigen Freilandhaltung von Mastschweinen als ein Glied in der Fruchtfolge des Betriebes betriebseigene Nährstoffressourcen genutzt werden können. Den mit dem Verfahren verbundenen Aufwendungen stehen u.a. folgende potentielle Vorteile gegenüber: Nutzung von Ackerfrüchten durch die Mastschweine, nährstoffrelevante und phytosanitäre Nachfruchtwirkungen in der Fruchtfolge, kontinuierliche Belieferung der aufnehmenden Hand mit Schlachtschweinen, Vermeidung von parasitären Erkrankungen der Schweine durch einen gezielten Flächenwechsel. Ziel ist es, wesentliche Voraussetzungen für die Etablierung einer ganzjährigen Freilandhaltung von Mastschweinen zu prüfen, in dem die Auswirkungen der Haltung von Mastschweinen zweier genetischer Herkünfte auf verschiedenen Futterflächen im Hinblick auf Nährstoff-Austrag, Futternutzung, Tiergesundheit, Schlachtkörperqualitäten und Produktionskosten untersucht werden. In einem Freilandversuch mit Mastschweinen wurden drei genetische Herkünfte (Ha x Pi) x (Du x DL), Pi x (DE x DL) und Pi x (Du x DL) auf verschiedenen Futterflächen mit Stoppelrübe, Weidelgras, Topinambur und Getreidestoppeln gehalten. Die Menge an Konzentratfutter variierte in Abhängigkeit von den angebotenen Früchten und der Jahreszeit. Die Tiere zeigten mit 740g gute mittlere Tageszunahmen und wiesen mittlere Muskelfleischanteile von 54 bis 56 % auf. Unterschiede zwischen den mittleren Tageszunahmen bestanden vor allem zwischen den Genotypen, während Unterschiede zwischen den mittleren Muskelfleischanteilen maßgeblich auf die Varianten zurückgeführt werden konnten. Die Produktions- und Schlachtleistungen der Tiere, die während der Endmastphase Flächen mit Topinamburbewuchs beweideten, zeigten, dass durch Topinambur ein hohes Nährstoffpotential auf den Flächen vorhanden und auch von den Schweinen nutzbar war. Reine Kraftfutterrationen hatten einen hohen Austrag von N und P in den Boden zur Folge, der höher lag als unter den ökologischen Rahmenbedingungen zulässig. Durch Umsetzen der Versorgungseinheiten (Hütten, Futtertröge und Tränken) konnten die punktuellen Nährstoffkonzentrationen in diesen Bereichen deutlich reduziert werden. Eine Portionsbeweidung erhöhte die Attraktivität der Auslaufflächen und hatte eine gleichmäßigere Verteilung der Nährstoffe zur Folge. Aus den Ergebnissen wird geschlussfolgert, dass in der Mastschweinehaltung unter Freilandbedingungen ein akzeptables Leistungsniveau erreicht werden kann. Der Einsatz von Konzentratfutter kann durch Angebot von Ackerfrüchten deutlich reduziert werden. Durch ein optimiertes Management können negative Umwelteinflüsse vermieden bzw. auf ein tolerierbares Maß begrenzt werden. Stichworte: Freiland, Freilandhaltung, Schweine, Schweinemast, Mastschweine

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