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Stickstoffdynamik im ökologischen Gemüsebau im Freiland mit organischen Düngern unter besonderer Berücksichtigung von Flachabdeckungen zur Verfrühung und zur Verlängerung der Anbausaison

Projekt


Förderkennzeichen: 2803OE031
Laufzeit: 07.04.2004 - 03.10.2009
Fördersumme: 185.951 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Der intensiv wirtschaftende ökologische Gemüsebau ist auf Zufuhr von organischen stickstoffhaltigen Materialien angewiesen. Seit der BSE-Krise werden verschiedene organische Materialien pflanzlicher Herkunft als Alternative zu Düngern tierischer Herkunft betrachtet. Organische Handelsdünger pflanzlicher Herkunft und Leguminosenschrote wurden in Freilandversuchen verglichen und bezüglich ihrer Düngewirkung bei verschiedenen Gemüsekulturen überprüft. Im ersten Versuchsjahr wurden in Vorversuchen im Gemüsebauversuchsbetrieb Bamberg der LWG Veitshöchheim verschiedene pflanzliche Dünger, ein betriebseigener Kompost und ein Horndünger auf deren Ertragswirksamkeit getestet. In den folgenden Vegetationsperioden wurden die N-Umsetzung verschiedener Materialien und deren Ertragswirksamkeit untersucht. Zu einer Frühkultur wurde zusätzlich der Einfluss einer Flachabdeckung überprüft. Analog zu den Hauptkulturen im Versuchsbetrieb wurden Versuche in Praxisbetrieben durchgeführt. Im Versuchsbetrieb wurde bei einer Auswahl von Düngern in deren Parzellen Brachen integriert und verschiedene N-Fraktionen untersucht. Mit dem Projekt 03OE102 'Synchronisation der N-Mineralisierung aus Mulch mit der N-Aufnahme von Freilandgemüse durch optimiertes Management einer Leguminosengründüngung' wurden Versuchsplanung abgestimmt und Ergebnisse ausgetauscht. Die Ertragsergebnisse der Vorversuche bei Spinat und Weißkohl zeigen, dass verschiedene pflanzlicher Dünger als Alternative zu Hornprodukten möglich sind. In den folgenden Freilandversuchen konnte eine unterschiedliche Wirkung der verwendeten Dünger bei einer frühen Kultur mit Kohlrabi (Frischmasse- und N-Ertrag, Netto-N-Ausnutzung, Nmin-Gehalt) festgestellt werden. So zeichnet sich am Beispiel der Netto-N-Ausnutzung die Reihenfolge Rizinusschrot > Maltaflor®, Gelbe Lupine > Ackerbohne > Blaue Lupine ab. Es konnte ein Einfluss der Vliesabdeckung auf die Erträge, jedoch nicht auf den Nmin-Gehalt oder die Netto-N-Ausnutzung ermittelt werden. Bei den weiteren Kulturen (Knollensellerie, Porree und Spinat) lassen sich die verwendeten Dünger nicht deutlich differenzieren. Eine Aufteilung von Düngergaben zeigte keine positive Wirkung. Es bestätigte sich, dass auch mit Leguminosenschroten eine N-Versorgung von Gemüsekulturen möglich ist. Die pflanzlichen Dünger wurden überwiegend schnell mineralisiert, was durch die hohen Nmin-Gehalte im Boden bereits kurze Zeit nach der Düngung deutlich wird. In den Brachen war teilweise ein kurzzeitiger Anstieg des mikrobiellen N zu verzeichnen, am deutlichsten nach der Düngung mit dem Schrot der Blauen Lupine. In Abstimmung mit dem Projekt 03OE102 ergab sich ein deutlich unterschiedliches Mineralisationsverhalten der Böden der verschiedenen Standorte.

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