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Untersuchungen zum Raumangebot für Schweine bei Transporten unterschiedlicher Dauer

Projekt

Ernährung und Verbraucherschutz

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Ernährung und Verbraucherschutz


Förderkennzeichen: FLI-ITT-08-Ce-0038
Laufzeit: 01.01.2014 - 31.05.2017
Fördersumme: 133.000 Euro
Forschungszweck: Grundlagenforschung

Tiertransporte sind ein häufig diskutiertes Thema, jedoch aufgrund der heutigen Organisation der Landwirtschaft und des nachgelagertes Bereichs nicht mehr vermeidbar. Für die Tiere stellt jeder Transport eine Belastung dar, sie kommen mit fremden Artgenossen zusammen, der LKW stellt eine unbekannte Umgebung mit neuen Geräuschen und Gerüchen dar, auch sind Klima und Platzverhältnisse anders als gewohnt. Als Ergebnis mehrerer Untersuchungen zeigt sich, dass das Be- und Entladen die Abschnitte des Transports mit der größten Belastung für die Tiere darstellen, denn viele der o.g. Stressoren treffen hier zusammen. Hinzu kommen der ungewohnt enge Kontakt zu Menschen und die physische Anstrengung. Hieraus ergibt sich die Frage, ob längere Transporte für die Tiere in einer längeren Belastungssituation resultieren oder ob ein längerer Transport eine längere Zeit zum Ausruhen zwischen den kritischen Momenten des Auf- und Abladens bietet. In diesem Projekt soll untersucht werden, wie sich zwei verschiedene Transportdauern auf die Belastungsreaktion von Schlachtschweinen bei zwei verschiedenen Ladedichten im Sommer und Winter auswirken und ob die Tiere ein Ausruhverhalten zeigen.

Das Projekt zur Untersuchung des Raumangebots für Schlachtschweine bei unterschiedlicher Dauer sollte die Belastung der Tiere beim Transport erfassen und vergleichend untersuchen, ob ein größeres Platzangebot oder eine Verkürzung der maximal erlaubten Transportzeit um die Hälfte zu einer Reduktion der Tierbelastung führt. Bezüglich der Ladedichte von Schlachtschweinen kann festgehalten werden, dass die für nationale Transporte geltenden Bestimmungen großzügig genug bemessen sind. Eine um 20% verringerte Ladedichte zeigte keinerlei Veränderungen hinsichtlich der Anteile der sitzenden, liegenden und stehenden Schweine während des Transports. Auch die klimatischen Bedingungen (THI) waren in den nach Vorschrift beladenen Buchten nicht anders als bei reduzierter Ladedichte. Sowohl die Körpertemperaturwerte als auch die Herzfrequenzen waren im statistischen Modell mit den Daten aus den langen Transporten nicht von der Ladedichte beeinflusst. Ebenso fanden sich keine Unterschiede in den Blutwerten (Stichblut) zwischen den unterschiedlich beladenen Buchten. Die Transportdauer führte nicht zu einem veränderten Klima in den Untersuchungsbuchten (THI). Die Körpertemperatur der Schweine sank über die Fahrtzeit kontinuierlich ab, sie lag darum im zweiten Fahrtabschnitt niedriger als im ersten Fahrtabschnitt. Während der Fahrt standen die meisten Tiere, zum Ende der langen Fahrten lagen mehr. Dieser Effekt ist graphisch deutlich zu sehen und auch statistisch nachgewiesen, ist aber umgerechnet auf die Anzahl der Tiere, die liegen sitzen oder stehen, weniger als ein Tier groß. Das vermehrte Liegen im zweiten Fahrtabschnitt könnte auch auf Erschöpfung hindeuten, allerdings sprechen die für beide Transportdauern nicht signifikant verschiedenen Häufigkeiten von lahmen, fallenden bzw. ausrutschenden Schweinen dagegen. Ein weiterer Hinweis darauf, dass sich liegende Schweine ausruhen, ist das Absinken der Herzfrequenzen in der Fahrerpause, in der der LKW stand und ebenfalls mehr Tiere lagen. Im zweiten Fahrtabschnitt entsprachen die Herzfrequenzen denen aus dem ersten Fahrtabschnitt. Es kam auf den langen Transporten nicht vermehrt zu Verletzungen und es konnten auch keine Unterschiede in den Blutwerten der Tiere (Stichblut) aus den kurzen bzw. den langen Transporten gefunden werden.

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