Logo des Forschungsinformationssystems Agrar und Ernährung

Forschungsinformationssystem Agrar und Ernährung

Informationsportal des Bundes und der Länder

Waldökologische Untersuchungen in der Naturwaldzelle Hellerberg - Folgen des Klimawandels für die Veränderung der Struktur- und Artendiversität sowie der natürlichen Verjüngung von naturnahen Wäldern in Nordrhein-Westfalen

Projekt

Produktionsverfahren

Dieses Projekt leistet einen Beitrag zum Forschungsziel „Produktionsverfahren“. Welche Förderer sind dazu aktiv? Welche Teilziele gibt es dazu? Schauen Sie nach:
Produktionsverfahren


Förderkennzeichen: REFORDAT-91
Laufzeit: 01.07.2010 - 24.12.2010
Fördersumme: 20.000 Euro
Forschungszweck: Bestandsaufnahme & Abschätzung

Da in den nächsten Jahrzehnten aufgrund des Klimawandels mit einer Beeinträchtigung von Waldökosystemen in Mitteleuropa gerechnet werden muss, stellt sich die Frage, wie man Wälder so an die zu erwartenden klimatischen Veränderungen anpassen kann, dass die negativen Auswirkungen möglichst gering sind. Dazu stellt die Naturwaldforschung einen wichtigen Beitrag dar, denn nur in Ökosystemen ohne (oder mit nur geringem) menschlichen Einfluss können mögliche klimatische Veränderungen isoliert betrachtet werden. Der vorliegende Bericht präsentiert die Ergebnisse der Wiederholungsinventur (2010) in der Naturwaldzelle (NWZ) Hellerberg im Arnsberger Wald, Nordrhein-Westfalen. Bei dieser ersten Folgeinventur in der NWZ wurden nach derselben Methodik wie bei der Erstinventur (1996) Daten der Waldstruktur, Bestandesmerkmalen (z. B. Stammzahl, Grundfläche, Vorrat), Bodenvegetation, zur Dynamik von Naturverjüngung und Jungwuchs, sowie zur Entwicklung des Totholzvolumens und der Wildschäden erhoben. Dies geschah an insgesamt 109 systematisch verteilten, permanenten Stichprobenpunkten, die in 10 verschiedenen, vorher ausgewiesenen Bestandestypen (Auswertungseinheiten) lokalisiert waren. Bei der Datenanalyse konnten so sowohl die Daten der verschiedenen Auswertungseinheiten als auch die Daten der beiden Inventuren (1996 und 2010 ) verglichen werden. Auf Probekreisebene wurden sowohl Zunahmen als auch Abnahmen der verschiedenen Parameter (z. B. Vorrat) beobachtet, während die Analyse nach Auswertungseinheiten relativ deutliche Tendenzen offenbarte: so nahm die Stammzahl in einigen Auswertungseinheiten deutlich zu (z. B. im stark aufgelichteten Buchen-Altbestand), in anderen Bestandesteilen jedoch ab. (z. B. im schwachen Buchen-Baumholz), was das jeweilige Sukzessionsstadium reflektiert. Grundfläche und Vorrat nahmen in allen Bestandesteilen bis auf das Fichten-Altholz (starke Schäden durch Kyrill und Käferbefall) gegenüber dem Niveau von 1996 zu, z. T. auch deutllich zu. Verjüngung und Jungwuchs nahmen in vielen Teilen der NWZ Hellerberg ab, während der Totholzvorrat in den meisten Auswertungseinheiten anstieg (vor allem in Form von liegendem und stehendem Totholz). Besonders ausgeprägt war dieser Anstieg im Fichten-Altbestand, was wiederum auf die durch Kyrill verursachten oder induzierten Schäden zurückzuführen ist. Bei der Analyse der Bodenvegetation wurden im Vergleich zu 1996 deutlich reduzierte Artenspektren beobachtet. Direkte Auswirkungen des Klimawandels lassen sich in der NWZ Hellerberg noch nicht eindeutig identifizieren. Es kann jedoch eine deutliche Annäherung der NWZ an naturnahe Bestände bzw. Naturwälder festgestellt werden (z. B. die beobachtete Totholzdynamik). Viele Bäume in der NWZ weisen Wildschäden auf, einige Bestandesstrukturen (z. B. im stark aufgelichteten Buchen-Altbestand, der vom Wild bevorzugt aufgesucht wird) sind besonders betroffen.

mehr anzeigen weniger anzeigen

Fachgebiete

Erweiterte Suche