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Bedeutung der Brucellose als lebensmittelassoziierte Erkrankung

Projekt


Förderkennzeichen: BfR-BIOS-08-1322-540
Laufzeit: 01.04.2013 - 31.12.2015
Forschungszweck: Angewandte Forschung
Stichworte: Brucellose, Epidemiologie, Humanpathogene

Die Brucellose ist eine der häufigsten bakteriellen Zoonosen weltweit. Die Infektion wird in der Regel durch tierische Lebensmittel übertragen. In Nord- und Mitteleuropa gilt die Brucellose in Nutztierbeständen weitestgehend als kontrolliert. Deutschland ist seit über zehn Jahren amtlich frei von Schaf-/Ziegen- und Rinderbrucellose. Dennoch werden regelmäßig 20-30 humane Fälle/Jahr gemeldet, welche entweder auf Tourismus, Immigration oder illegalen Import von Lebensmitteln zurückzuführen sind. Da aufgrund der unspezifischen Symptomatik der Erkrankung eine Vielzahl der Fälle klinisch nicht erfasst wird, muss von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen werden. Die häufig verzögerte Diagnostik und Therapie führt in Nicht-Endemiegebieten nicht selten zu chronischen, komplikationsreichen und letalen Verläufen. Prävalenzdaten aus Endemiegebieten sind auch zur Abschätzung des Risikos einer Infektion mit Brucella in Deutschland wichtig. Aus den Hochendemiegebieten des europäischen Mittelmeerraums liegen bereits valide Prävelenzabschätzungen vor. Für andere Bereiche der Erde (z.B. Afrika & Asien) sind nur wenige Informationen zu Brucellosefällen bei Tier und Mensch verfügbar. Mit Hilfe epidemiologischen Pilotstudien sollen Informationen zu humanen Brucellosefällen in Madagaskar erfasst werden, um die Gefahr einer reiseassoziierten Infektion für Touristen, z.B. durch den Kontakt mit einheimischen Tieren bzw. infolge des Konsums von kontaminierten Lebensmitteln, zu bewerten.

Durch diese epidemiologische Studie, welche 1116 madagassiche Patienten mit unklarem Fieber einschloss, konnte gezeigt werden, dass die Brucellose auf Madagaskar nicht endemisch vorkommt. Infolgedessen ist auch die Gefahr einer reiseassoziierten Infektion für Touristen, z.B. durch den Kontakt mit einheimischen Tieren bzw. durch den Konsum kontaminierter Lebensmittel nicht zu erwarten.

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