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Entwicklung und Validierung einer massenspektrometrischen Methode zum Nachweis verbotener tierischer Proteine in Futtermitteln

Projekt

Ernährung und Verbraucherschutz

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Ernährung und Verbraucherschutz


Förderkennzeichen: BfR-LMS-08-1322-627
Laufzeit: 01.01.2015 - 31.12.2015
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Im Rahmen der BSE-Bekämpfung in der Europäischen Union wurde ein komplexes Regelwerk in Kraft gesetzt, welches die Verfütterung von verarbeitetem tierischem Protein (VTP) - bis auf z.B. Ei- und Milchprotein - an Nutztiere verbietet (Verordnung (EG) Nr. 999/2001). Unbeschadet der Ausnahmen gilt die oberste Verbotsstufe nach wie vor für VTP aus Wiederkäuern als potentielle Überträger transmissibler spongiformer Enzephalopathien (TSE). Die Rückverfolgbarkeit verbotener tierischer Stoffe stellt eine große analytische Herausforderung dar, denn aufgrund der geforderten Hitze- und Druckbehandlung (133 oC, 300 kPa, 20 min) werden sowohl Proteine als auch Nukleinsäuren als mögliche Zielmoleküle der Analytik erheblich zerstört. Aus diesem Grund wurde als pragmatisches Verfahren eine qualitative lichtmikroskopische Methode etabliert, welche feinste tierische Fragmente wie Knochensplitter, Kiemen, Federn u.a. Partikel nachweist. Diese Methode ist aktuell das gesetzlich vorgeschriebene europäische Standardverfahren (VO (EG) Nr. 152/2001). Mit der Wiederzulassung von VTP aus Nicht-Wiederkäuern für aquatische Zuchttiere (ab Juni 2013) in der EU wurde daneben ein validiertes Real-time PCR Verfahren für den Nachweis von Wiederkäuer-DNA europaweit eingeführt (VO (EU) Nr. 51/2013). Sowohl die klassische PCR als auch die Lichtmikroskopie weisen aber analytische Lücken auf. Die PCR liefert als indirektes DNA-basiertes Verfahren falsch-positive Signale z.B. mit erlaubtem Milchpulver, der Mikroskopiker hingegen kann anhand der Partikel die Tierarten nicht unterscheiden. Immunologische Verfahren scheiden bislang als Alternative aufgrund der zu geringen Sensitivität aus. Als direkter Weg des Proteinnachweises bieten sich daher massenspektroskopische Verfahren an. Die Entwicklung steht auf dem genannten Anwendungsgebiet jedoch noch in den Anfängen. Ziel des Projektes ist es, auf Basis des identifizierten hitzestabilen Markerproteins Myoglobin ein empfindliches massenspektrometrisches Verfahren zu entwickeln und zu validieren, um 0,1 % (w/w) Zumischung an Fleisch- und Knochenmehlen aus Rind und Schaf in Futtermitteln sicher zu detektieren.

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