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Sozialisierte Kosten des chemischen Pflanzenschutzes in Deutschland: Kosten-Nutzen-Analyse zu den gesamtgesellschaftlichen Auswirkungen des chemischen Pflanzenschutz unter der besonderen Berücksichtigung externer Umweltkosten

Projekt

Produktionsverfahren

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Produktionsverfahren


Förderkennzeichen: JKI-SF-08-1173
Laufzeit: 01.10.2013 - 31.05.2017
Forschungszweck: Bestandsaufnahme & Abschätzung

Die Gesamtbewertung von Kosten und Nutzen des chemischen Pflanzenschutzes unter Berücksichtigung externer Effekte und Kosten mittels quantitativer und ggf. qualitativer Bewertungsmethoden soll zu einer ganzheitlichen ökonomischen und damit gesamtgesellschaftlichen Beurteilung von Pflanzenschutzmaßnahmen in Deutschland beitragen. Ziel ist es, die vorhandenen Bausteine einer Nutzen-Kosten-Analyse alternativer Pflanzenschutzstrategien weiter zu entwickeln und zu vervollständigen. Im Unterschied zur Kosten-Nutzen-Bilanz der Ist-Situation, wie sie durch Waibel und Fleischer geschätzt wurde, die zu einem großen Teil Vermeidungs- und Ausweichkostenansätze verwendet haben, beruhen die neueren Ansätze der ökonomischen Bewertung von Umweltfolgen auf Stated Preference Ansätzen, bei denen der Vergleich von zwei (oder mehr) Zuständen den zentralen Bewertungsansatz darstellt. Für diesen Ansatz ist es erforderlich, Referenzszenarien zum Ist-Zustand zu entwickeln, die mit geringeren Belastungen durch chemische Pflanzenschutzmittel verbunden sind. Diese Alternativen können den vollständigen Verzicht auf ihren Einsatz oder unterschiedliche Ansätze der Verringerung, wie Mengenbegrenzungen, IPM oder die Ausweitung des ökologischen Landbaus, beinhalten. Für diese Szenarien sind sowohl die Veränderungen auf der Nutzenseite und damit eventuelle Ertragseinbußen als auch die voraussichtlich geringeren gesellschaftlichen Kosten zu erfassen.

Die Anwendung chemischer Pflanzenschutzmittel wird in Wissenschaft und Gesellschaft kontrovers diskutiert. Einerseits sind Pflanzenschutzmittel ein wichtiges Betriebsmittel zur Sicherung von Erträgen und Qualität, andererseits birgt die Anwendung chemischer Pflanzenschutzmittel ein Risiko für Mensch, Tier und Naturhaushalt. Die aus diesen externen Effekten resultierenden Kosten werden in der Regel von der Allgemeinheit getragen. Von Interesse sind daher zwei Fragen, die im Rahmen dieses Projektes beantwortet werden sollen: 1. Wie sieht die Kosten-Nutzen-Bilanz der Anwendung chemischer Pflanzenschutzmittel unter Berücksichtigung aller positiven und negativen Effekte für Betriebe und Gesellschaft aus? 2. Wie sind die Kosten und Nutzen des chemischen Pflanzenschutzes verteilt? Zur Beantwortung dieser Fragen wurden im Rahmen dieses Zwischenberichts die Ursache-Wirkungsbeziehungen von chemischen Pflanzenschutzmitteln und Umweltwirkungen auf Böden, Luft, Oberflächen- und Grundwasser, Klima, Biodiversität und die menschliche Gesundheit soweit möglich zusammengestellt. Zusätzlich wurden zwei Szenarien formuliert ('Status quo gemäß der derzeitigen Pflanzenschutzpraxis' und 'Ausdehnung des ökologischen Landbaus auf 20% gemäß der Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie'). In beiden Fällen wird für die weitere Bewertung ein Vergleich zu einem Anbausystem ohne chemischen Pflanzenschutz erfolgen.

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