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Entwicklung von Sauerkirschsorten mit säulenförmiger Wuchsform

Projekt

Produktionsverfahren

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Produktionsverfahren


Förderkennzeichen: JKI-ZGO-08-0041
Laufzeit: 01.01.2009 - 31.12.2011
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Sauerkirschbäume mit säulenförmigem Wuchs, Columnartyp, sind bis heute in der Literatur nicht beschrieben. Einige Kirschwildarten zeigen eine stärkere aufrechte Wuchsform. Bei den kultivierten Sauerkirschen wurden entsprechende Wuchstypen noch nicht beschrieben. Der säulenförmige Habitus dieser Bäume basiert auf extrem kurzen Internodien und den in Fruchtspieße umgewandelten Seitentrieben. In den Sämlingspopulationen der Sauerkirschzüchtung können in unterschiedlicher Häufigkeit Bäume mit verschiedenem Wuchshabitus beobachtet werden. In sechs Kreuzungskombinationen konnten Sämlinge mit säulenförmigem Wuchs selektiert werden. Alle diese Sämlinge stammen aus Kreuzungskombinationen mit ungarischen Sauerkirschsorten (?Köröser?, ?Csengödi?, ?Ujferhörtö fürtös?). Ausgehend von diesem Material sollen neue Sorten entwickelt werden. Mit zwei selektierten Zuchtklonen sollen Versuche zur Genetik des culumnaren Wuchses und zu ihrer Baumentwicklung auf verschieden Sorten-Unterlagenkombinationen durchgeführt werden. ln sechs verschiedenen Kreuzungskombinationen konnten 16 Sämlinge mit säulenförmigem Wuchs selektiert werden. Alle diese Sämlinge stammen aus Kreuzungskombinationen mit ungarischen Sauerkirschsorten ('Köröser', 'Csengödi', 'Ujferhörtö fürtös'). Die Sauerkirschklone mit säulenförmigem Wuchs sind charakterisiert durch einen aufrechten Wuchs, kurze Internodien, enge Astabgangswinkel und eine geringere Anzahl von Ästen zweiter und dritter Ordnung. Die Blüten und Früchte entwickeln sich vorwiegend an Kurztrieben. Versuche zum Einfluss der Unterlage zeigten, dass wuchsreduzierende Unterlagen die Blüten- und Fruchtbildung am mehrjährigen Holz fördert. Es wird deshalb empfohlen diese Unterlagen für die Vermehrung säulenförmiger Sorten zu nutzen. Zwei Sauerkirschen, Jachim (F14,12,165) und Boas (DK2,4,101 ), mit guten obstbauliehen Eigenschaften wurden selektiert und zur Sortenschutzprüfung beim Bundessortenamt angemeldet. Die beiden Sauerkirschsorten entstammen der Kreuzungspopulation 'Köröser Gierstädt ' x 'Safir'. Die beiden Sorten sind durch einen guten Fruchtbehang charakterisiert. Die Früchte sind flach-rund und dunkelrot gefärbt. Die Reife der Früchte ist Ende Juli einige Tage vor bzw. mit der Sorte 'Schattenmorelle'. Die Astabgangswinkel beider Sorten sind etwa die Hälfte die der beiden Elternsorten. Das Wachstum der Seitenäste ist apikal dominiert. Die säulenförmigen Sauerkirschen stellen eine Bereicherung des Sortenspektrums bei Sauerkirsche dar und erschließen neue Nutzungsmöglichkeiten im Obstbau.

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