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Auswirkungen der maschinellen Masthuhnverladung im Vergleich zur manuellen Verladung auf Tierwohl, Hygiene, Verhalten und Wirtschaftlichkeit

Projekt

Umwelt- und Ressourcenschutz

Dieses Projekt leistet einen Beitrag zum Forschungsziel 'Umwelt- und Ressourcenschutz'. Welche Förderer sind dazu aktiv? Welche Teilziele gibt es dazu? Schauen Sie nach:
Umwelt- und Ressourcenschutz


Förderkennzeichen: 16-24
Laufzeit: 01.10.2016 - 30.04.2018
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Am Ende der Mast werden Masthühner für den Transport zum Schlachthof eingefangen. Das Einfangen und der Transport stellen für die Tiere Stress dar. Es kann dabei auch zu Verletzungen und Todesfällen kommen (Nicol und Scott, 1990). Das Fangen der Tiere ist einer der am wenigsten automatisierten Prozesse in der Masthühnerproduktion (Bayliss und Hinton, 1990). Die automatischen Fangmaschinen wurden entwickelt, um sowohl den Tierschutz als auch die Tiergesundheit (durch weniger Verletzungen) zu verbessern, und durch Minderung der Tierverluste und Senkung der Arbeitskosten wirtschaftlich rentabler zu arbeiten (Gocke, 2000). Fangmaschinen werden in einigen europäischen Ländern (z.B. Großbritannien, Italien und Skandinavien) und in den USA bereits eingesetzt, wobei es verschiedene Formen von Fangmaschinen gibt. Über die Auswirkungen der maschinellen Fangmethode insbesondere unter Praxisbedingungen liegen nur vereinzelte wissenschaftliche Ergebnisse vor. Aus einigen Literaturstellen (Gocke, 2000; Delezie und Decuypere, 2003) ist bekannt, dass automatisch gefangene Tiere keinem größeren Stress ausgesetzt sind als beim Handfang und dass durch den Einsatz automatischer Fangmaschinen die Häufigkeit von Blutergüssen an den Flügeln und Beinen, die mit Schmerzen einhergehen, reduziert werden konnten. Das automatische Verladen könnte zu einer Standardisierung und zu einem schonenderen Vorgehen führen. In der Studie von Vizzier-Thaxton et al. (2006) kam man zu dem Schluss, dass automatisch verladene Tiere im Vergleich zu von Hand gefangenen Tieren weniger Stress ausgesetzt sind, da die Maschinen die Zeit verringern, in der das Tier in direktem Kontakt zum Menschen steht, die Tiere ausschließlich aufrecht gehalten bzw. befördert werden und die Masthühner sanfter bewegt werden als durch Menschenhand. Ob beim Einsatz automatischer Fangmaschinen eine signifikante Verbesserung im Sinne des Tierschutzes erzielt werden kann, soll im beantragten Projekt untersucht werden. Im Rahmen dieses Projektes soll die Gesundheit der Tiere beim Einsatz einer maschinellen Fangmaschine des Typs „Apollo Generation 2“ im Vergleich zum manuellen Fangen untersucht werden. Es sollen für beide Fangmethoden Anforderungen etabliert werden, die ein tiergerechtes Fangen gewährleisten. Hierfür sollen mindestens zwölf Ausstallungen jeden Fangtyps (manuell und maschinell) begleitet und untersucht werden. Die Ausstallungen werden in verschiedenen Betrieben stattfinden, jedoch müssen die Betriebe bzw. die auszustallende Herde mehrere Voraussetzungen erfüllen. Eine umfangreiche Datenerfassung wird gleichzeitig auf diversen Produktionsstufen erfolgen (Stall vor Verladung, Verladung, Transport, Schlachthof). Das Forschungsvorhaben soll einen Beitrag dazu leisten, die maschinelle und manuelle Ausstallung von Masthühnern wissenschaftlich zu untersuchen. Hierfür wird insbesondere die Auswirkung der zwei Fangmethoden auf die Tiergesundheit verglichen. Zusätzlich wird versucht, eine Methode zu etablieren, um Verhaltensweisen sowie Abwehrbewegungen zu identifizieren, die auf eine Stressreaktion hindeuten.

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