Logo des Forschungsinformationssystems Agrar und Ernährung

Forschungsinformationssystem Agrar und Ernährung

Informationsportal des Bundes und der Länder

Dynamik und Reaktion der mikrobiellen Hautflora in Abhängigkeit verschiedener Kohlenstoffquellen auf Hautmodellen

Projekt

Ernährung und Verbraucherschutz

Dieses Projekt leistet einen Beitrag zum Forschungsziel 'Ernährung und Verbraucherschutz'. Welche Förderer sind dazu aktiv? Welche Teilziele gibt es dazu? Schauen Sie nach:
Ernährung und Verbraucherschutz


Förderkennzeichen: BfR-CPS-08-1322-656
Laufzeit: 01.01.2016 - 31.12.2016
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAKs) gehören zu den am häufigsten vorkommenden Xenobiotika. Von toxikologischem Interesse sind in diesem Kontext vor allem die potentiell krebserregenden höhermolekularen Vertreter. Mit ursächlich für die teils hochpotente kanzerogene Wirkung ist die metabolische Aktivierung von PAKs durch Cytochrom P450-abhängige Monooxygenasen des menschlichen Phase I-Stoffwechsels. Substanzen wie Benzo[a]pyren (B[a]P) gehören daher zu den Modellsystemen stoffwechselinduzierter Karzinogenese. Seit Kurzem weiß man nun, dass auch das Hautmikrobiom PAKs unter Bildung zyto- und genotoxischer Metabolite verstoffwechseln kann (Sowada et al., 2014; Sowada et al., unveröffentlicht). Die Haut ist neben dem Darm mit bis zu 107 cfu/cm und mehr als 1000 Spezies eines der am dichtesten mikrobiell besiedelten Organe des Menschen. Gleichzeitig ist sie einer permanenten PAK-Exposition ausgesetzt, sei es durch Luft, Bedarfsgegenstände oder Kosmetika. Zusammen mit der Tatsache, dass kommensaler PAK-Abbau ubiquitär zu sein scheint, ist die Bildung toxischer bakterieller Metabolite daher vorerst als potentiell humanrelevant einzuschätzen (Sowada et al., 2014). In Voruntersuchungen konnte gezeigt werden, dass die gebildeten Metabolite neben denen aus dem eukaryotischen Stoffwechsel bekannten Intermediaten u. a. auch bisher unbekannte B[a]P-Diole, Benz[a]anthracen, hydroxyliertes Benz[a]anthracen und Phenanthrencarboxylsäure umfassen, die synergistisch für die beobachtete Zyto- und Genotoxizität in vitro verantwortlich sind. Je nachdem, ob es sich um partiellen oder vollständigen Abbau handelt, muss dabei von einer 20-30 stündigen bzw. längeren Exposition der Haut gegenüber diesen Metaboliten ausgegangen werden. Die bisherigen Untersuchungen lassen jedoch keine Rückschlüsse über mikrobielle Populationsdynamiken, Stoffwechseländerungen und Interaktionen mit dem Wirt nach PAK-Exposition in situ zu. Um dies untersuchen zu können soll in diesem Projekt ein entsprechendes Modellsystem für die Kokultur von 3-D Hautmodellen und Hautmikroben etabliert werden. Primäres Ziel ist es dabei, neben der Etablierung des Systems an sich erste Messungen zur Veränderung der Hautflora in Folge von PAK-Exposition durchzuführen und die daraus ggf. folgende Änderung des Phase I-Stoffwechsel in den Hautmodellen zu erfassen.

mehr anzeigen weniger anzeigen

Fachgebiete

Erweiterte Suche