Logo des Forschungsinformationssystems Agrar und Ernährung

Forschungsinformationssystem Agrar und Ernährung

Informationsportal des Bundes und der Länder

Entwicklung alternativer, ökologisch unbedenklicher, effektiver und für Fische gut verträglicher Bekämpfungsstrategien gegen den Ziliaten Ichthyophthirius multifiliis ohne Einsatz von Therapeutika in Forellenhaltungen (AbiAqua)

Projekt


Förderkennzeichen: 2815NA061
Laufzeit: 01.06.2016 - 30.11.2019
Fördersumme: 238.315 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Infektionen mit Ichthyophthirius multifiliis führen insbesondere in Forellenbetrieben teils zu hochgradigen Verlusten. Da derzeit in der EU keine wirksamen Medikamente zur Behandlung dieser Infektion bei Speisefischen zugelassen sind, besteht ein Therapienotstand. In AbiAqua sollen neue Ansätze zur Bekämpfung des Parasiten verfolgt werden. Zum einen soll die Zahl der infektiösen Parasitenstadien im Wasser und deren Verbreitung signifikant reduziert werden. Dies soll durch Nanofiltration und durch Blockierung der Übertragung durch Methoden, welche die Parasitenstadien im Wasser inaktivieren, die Wirtserkennung verhindern oder die Vermehrungsstadien durch geeignete Methoden abfangen, erreicht werden. Ein weiterer Aspekt soll die Entwicklung von neuen Impfstrategien gegen den Parasiten sein. Die verschiedenen Bekämpfungsstrategien sollen im Rahmen dieses Projektes einzeln und in Kombination miteinander getestet werden. Arbeitsplan: Das geplante Projekt soll in drei Phasen durchgeführt werden. In Phase eins sollen zunächst Methodiken für die drei Bekämpfungsansätze Nanofiltration, Transmissionsunterbrechung und Impfung gegen I. multifiliis unter Laborbedingungen entwickelt und unter praxisnahen Bedingungen getestet werden. Nach Vorliegen konkreter Ergebnisse sollen die vielversprechendsten Einzel-Ansätze bezogen auf die jeweilige Altersklasse der Fische unter praxisnahen Bedingungen auch in Kombination getestet werden. In Phase zwei sollen die gewonnenen Erkenntnisse und Methoden aus den Laborversuchen in die Praxis übertragen und unter Feldbedingungen hinsichtlich ihrer Effektivität in zwei Teichwirtschaften in den als geeignet erkannten Kombination getestet werden. Phase drei dient der Zusammenfassung der praxisrelevanten Ergebnisse mit dem Ziel eines möglichst breit angelegten Wissenstransfers von relevanten Management-Strategien in die Praxis. Die Ergebnisse sollen in ein Merkblatt eingehen und in die Ausbildung von Teichwirten und Tierärzten mit einfließen. Geplante Ergebnisverwertung: Empfehlungen zur Bekämpfung von I. multifiliis sollen zu einem Merkblatt zusammengefasst werden und in gedruckter und elektronischer Form Fischwirten und Tierärzten zur Verfügung gestellt werden. Außerdem sollen Schulungen für Tierärzte und Teichwirte durchgeführt werden. Geplant sind Artikel in Zeitschriften. Zudem sollen die Erkenntnisse im Rahmen der Ausbildung von Fischwirten in der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft, Institut für Fischerei, weitervermittelt werden. Auch im Rahmen der tierärztlichen Ausbildung sollen die Ergebnisse vermittelt werden. Um eine möglichst breite Streuung der Erkenntnisse zu erreichen, ist angedacht, angehenden Tierärzten nicht nur im Rahmen von an den Universitäten stattfindenden Kursen, sondern auch über e-learning Fallbesprechungen, welche auf Deutsch und Englisch verfasst werden sollen, die besten Bekämpfungsstrategien gegen I. multifiliis zu vermitteln. Die elektronischen Fallbeschreibungen können auch in der Weiterbildung von praktizierenden Tierärzten eingesetzt werden. Auf Veranstaltungen, wie den Fischereitagen der Bundesländer und dem Deutschen Fischereitag, sollen die Ergebnisse einem breitem Publikum präsentiert werden. Im Rahmen von nationalen und internationalen Fortbildungsveranstaltungen für Tierärzte und sowie beim jährlichen Treffen der Mitarbeiter aller deutschen Fischgesundheitsdienste sollen die Ergebnisse ebenfalls vorgestellt werden. Aus dem Vorhaben resultierende Vakzinen-Präparate und effiziente Ansätze oder Prototypen zur Transmissionsblockierung haben Potential zur wirtschaftlichen Verwertung seitens der Pharmaindustrie und Firmen des Fischereibedarfs. Antigene zur Vakzinierung könnten en gros produziert und natürliche Agenzien die zur Transmissions-Blockierung dienen (Stimuli für Theronten aus Fischgewebe) könnten nach positiven Ergebnissen des entsprechenden Projektteils gewonnen und in einfach zu applizierende Behandlungsformen für die Praxis integriert werden.

mehr anzeigen weniger anzeigen

Fachgebiete

Erweiterte Suche