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Entwicklung und Implementierung biotechnischer Verfahren der insektizidfreien Borkenkäferregulation durch Nutzung und Steuerung natürlicher Borkenkäferantagonisten als Maßnahmen zum Erhalt der biologischen Vielfalt und der damit verbundenen CO2-Senkenfunktion der Wälder - bioProtect

Projekt


Förderkennzeichen: 28WB4066
Laufzeit: 15.12.2015 - 14.12.2018
Fördersumme: 879.264 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Im Rahmen eines naturnahen Waldschutzes soll das Projekt dazu dienen, naturnahe und umweltverträgliche biotechnische Verfahren zur Steuerung und Regulation von Borkenkäferpopulationen weiterzuentwickeln sowie deren Implementierung unter Praxisbedingungen zu erproben. Das Vorhaben ist damit geeignet, insektizidfreie Waldschutzverfahren für die Praxis bereitzustellen und gleichzeitig agrarpolitische Ziele der Bundesregierung zu unterstützen. Diese bestehen u. a. darin, in einer Periode des erwarteten Klimawandels davon profitierende Bor-kenkäfer mit möglichst naturnahen und insektizidfreien Verfahren so zu regulieren, dass Schäden an den Wäl-dern vermieden werden und deren Gesundheit sowie Anpassungsfähigkeit an den Klimawandel optimal erhalten bleiben. Durch die Entwicklung von naturnahen Regulationsmechanismen sollen die negativen Auswirkungen des bisherigen Insektizideinsatzes auf die biologische Vielfalt der Wälder reduziert, die biologische Vielfalt im Wald gezielt gefördert und damit die Anpassungsfähigkeit der Wälder an den Klimawandel verbessert werden. Die Verwertung der zu entwickelnden Verfahren bezieht sich einerseits auf die Vermeidung von Borkenkäferbe-fall und andererseits darauf, dass aus Bäumen oder Rohhölzern, die von Borkenkäfern bereits besiedelt sind, keine Borkenkäfernachkommenschaft entsteht. Während der erste Aspekt vor allem in Wirtschaftswäldern rele-vant ist, betrifft der zweite Aspekt sowohl Wirtschaftswälder als auch bewirtschaftungsfreie Wälder bis hin zu Einzelbäumen (jeweils einschließlich Rohholzlager, Schadhölzer, Totholzvorkommen und dgl.), von denen vor-rangig keine Borkenkäferausbreitung ausgehen soll. Aus den zu entwickelnden Managementverfahren werden sich auch neue Möglichkeiten im Monitoring von Borkenkäferarten ableiten lassen. Dies betrifft sowohl eine Vielzahl von Borkenkäferarten, welche in den zunehmenden Laubwaldstrukturen der Wälder künftig vermehrt auftreten werden und zu wirtschaftlichen Schäden führen können, als auch invasive Arten mit Gefahrenpotenzial für Waldökosysteme. Mit dem geplanten Vorhaben werden die bestehenden Verfahren hinsichtlich des Spektrums einzusetzender Substanzen weiter optimiert und erstmals großflächige Praxistests durchgeführt. Die aus dem Projekt abzuleiten-den Ergebnisse sind für eine Überführung der Verfahren in die Praxis essenziell. Deshalb soll aus den Ergebnis-sen durch die Kooperationspartner ein Praxisleitfaden mit Handlungsempfehlungen erarbeitet werden, welcher Alternativen zum bisher üblichen Insektizideinsatz im Borkenkäfermanagement aufzeigt. Durch diesen sollen neben den zu erzielenden Wirkungsgraden auch der ökologische Mehrwert, welcher durch naturnahe Verfahren erreicht werden kann, sowie die positiven Rückkopplungen auf die biologische Vielfalt (Nützlingsförderung, Nebenwirkungsvermeidung) und die damit verbundene Anpassungsfähigkeit der Wälder an den Klimawandel dargestellt und thematisiert werden.

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Fachgebiete

Ausführende Einrichtung

Professur für Waldschutz

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