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Entwicklung eines forstlichen Monitoringsystems unter Berücksichtigung von Kohlenstoffspeicherung und Klimaanpassung - FOMOSY-KK

Projekt


Förderkennzeichen: 28WC4070
Laufzeit: 01.06.2016 - 31.12.2019
Fördersumme: 1.505.330 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Der globale Klimawandel und die Bedrohung der biologischen Vielfalt zählen zu den zentralen Herausforderun-gen des 21. Jahrhunderts. Der umweltfreundlichen, CO2-speichernden und Ressourcen schonenden Waldbewirt-schaftung kommt dabei eine besondere Bedeutung hinsichtlich der Vermeidung von klimawirksamen Emissio-nen, der Einbindung von Kohlenstoff sowie der Anpassung an die Folgen des Klimawandels zu. Wälder und Forsten in ihrer heutigen Form sind in Mitteleuropa Resultat einer jahrhundertelangen Nutzungsgeschichte. Die forstliche Nutzung steuert die Artenzusammensetzung der Baumbestände und der Krautschicht sowie die Bo-denentwicklung. Neben dem für den Naturschutz, die betriebliche Flexibilität und die Anpassungsfähigkeit der Bewirtschaftung wichtigen Aspekt der Artenvielfalt ist die Funktion von Wäldern als langfristiger Kohlenstoff-speicher vor dem Hintergrund des Klimawandels von besonderem Interesse. Wie stark diese Speicherfunktion ausgeprägt ist, wird unter anderem von der Art der Waldnutzung bestimmt. Es gibt verschiedene Ansätze zur Stärkung einer nachhaltigen Waldnutzung, die neben der Fähigkeit zur Liefe-rung von Nutzholz, die Bewahrung von Biodiversität und den Bodenschutz adressieren. Dies führte und führt zu Veränderungen des Waldmanagements (z.B. weitgehender Verzicht auf Kahlschläge oder Erhöhung des Alt- und Totholzanteils) und so auch zur Etablierung von Zertifizierungssystemen (FSC, PEFC, etc.). Allerdings sind die Effekte einer Waldnutzung nach Zertifizierungssystemen auf die Kohlenstoffspeicherung und damit auf die Klimawirksamkeit von Wäldern weitgehend unklar. Wegen der langsamen Reaktion von Wäldern auf die Ver-änderung des Managements benötigen wir belastbare Langzeitdaten, um hier zu verlässlichen Aussagen zu kommen. Daher ist es notwendig, auf diesen Zweck abgestimmte, effiziente Monitoring-Verfahren zu entwi-ckeln. Beim Wechsel des Managements sind aber auch kurz- bis mittelfristig Anpassungen zu erwarten. Ziel des Projektes ist deshalb die Verbindung der Untersuchung kurz- bis mittelfristiger Reaktionen von Wäldern hinsichtlich Kohlenstoffspeicherung, Baumwachstum, Waldstruktur und Verjüngungsdynamik sowie Naturnähe auf Veränderungen des Nutzungsregimes mit der Entwicklung eines übertragbaren Monitoring-Systems, welches das langfristige, effiziente Monitoring eben dieser Merkmale ermöglicht. Das zu entwickelnde Monitoringsystem auch an anderen Standorten die effektive Erfassung und Bewertung von waldbaulichen Maßnahmen zur Klima-anpassung hinsichtlich Kohlenstoffsequestrierung, Walddynamik sowie und holzbewohnender Fauna ermöglichen.

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