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Erarbeitung eines Wirtschaftsplans für nachhaltige Forstplantagen in Ghana

Projekt

Produktionsverfahren

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Produktionsverfahren


Förderkennzeichen: TI-WF-08-PID491
Laufzeit: 01.03.2002 - 31.12.2013
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Tropenholz ist ein international gefragter Rohstoff. Gewonnen wird er vorwiegend in Naturwäldern, die in ihrem Bestand aber gefährdet sind. Holzproduktion in Forstplantagen könnte den Nutzungsdruck mindern und helfen, die hohe Nachfrage auch zukünftig zu decken. Die Naturwälder Westafrikas und insbesondere Ghanas sind in den vergangenen 20 Jahren stark degradiert oder in andere Landnutzungsformen umgewandelt worden. Der benötigte Rohstoff Holz wird daher vermehrt durch Anbau in Plantagen gewonnen. Aufgrund unterlassener standörtlicher Analysen und fehlenden waldbaulichen Wissens sind viele der in den letzten Jahren angelegten Forstplantagen von hohen Ausfällen und Kümmerwuchs geprägt. Wir wollen wissen, wie unter den standörtlichen Gegebenheiten der Übergangszone zur Savanne in Westafrika ertragreiche Forstplantagen aufgebaut und zu einer hohen Wertleistung gebracht werden können. Wir wollen ein Managementkonzept auf waldbaulich-ökologischer Grundlage erarbeiten, das den Bedingungen des Lebensraums und den Ansprüchen der Baumarten gerecht wird. Wir prüfen die bodenkundlichen Voraussetzungen für den Anbau von Teak und alternativen Baumarten. Klimadaten liefern uns weitere Erkenntnisse zur jeweiligen Anbaueignung. Saatgut aus geeigneten Quellen muss beschafft und in eigenen Baumschulen angezogen werden. Nach den Pflanzungen richten wir permanente Probeflächen ein und analysieren das Baumwachstum. Um die Qualität des Holzes zu erhöhen und die Wuchsleistung zu steigern, integrieren wir Pflegemaßnahmen in unser Konzept. Wir erschließen der lokalen Bevölkerung alternative Einkommensquellen, um Nutzungskonflikte in den Randbereichen der Plantagen vorzubeugen. Unsere Analysen beruhen auf forstüblichen Standorterkundungen, um sicherzustellen, dass die Wuchsbedingungen den Ansprüchen der Baumarten entsprechen oder um Alternativen aufzeigen zu können. Zuwachsdaten werden jährlich erhoben und Massentafeln erarbeitet. Weiterhin erheben und analysieren wir die sozioökonomischen Rahmenbedingungen der ortsansässigen Bevölkerung, um ihre Ansprüche in den Randbereichen der Forstplantagen kennenzulernen und zu berücksichtigen. Wir konnten zeigen, dass auf geeigneten Böden der Übergangszone zur Savanne in Ghana der Teakanbau in Plantagenform eine ökonomisch sinnvolle Landnutzungsalternative zum Brandrodungsfeldbau mit Brache darstellt. Über einen Zeitraum von zehn Jahren erzielten unsere Teakplantagen auf guten Standorten einen durchschnittlichen Gesamtzuwachs von bis zu 12 m³/ha/a. Auf nährstoffärmeren Böden erweisen sich anspruchslosere tropische Kiefernarten als gute Alternative. Massentafeln und ein Durchforstungskonzept konnten auf der Basis der Inventuren erstellt werden. Zusätzlich haben wir mit interessierten Bauern ein Lohnanzuchtsystem (Outgrower System) für gefragte Baumarten auf ihren Feldern entwickelt, um zusätzliches Einkommen durch den zukünftigen Verkauf des Holzes an einen holzverarbeitenden Betrieb zu generieren. Wir konnten die Bauern davon überzeugen, ihre Bäume in Mischkultur mit annuellen Nahrungspflanzen anzubauen. Erfolgreich verwenden sie zudem dienende Leguminosen zur besseren Stickstoffversorgung, die zusätzlich das täglich benötigte Feuerholz liefern. Mit diesem Konzept konnten wir eine nachhaltige Landnutzung als Alternative zum Brandrodungsfeldbau etablieren, die auch in andere Regionen mit vergleichbarer Ausgangslage übertragen werden kann.

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