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Ökobilanzierung der forstlichen Produktion einschließlich forstlicher Biomasse für die energetische Nutzung

Projekt

Produktionsverfahren

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Produktionsverfahren


Förderkennzeichen: TI-WF-08-PID1124
Laufzeit: 01.10.2009 - 30.09.2012
Forschungszweck: Grundlagenforschung

Um die ökologische Vorteilhaftigkeit von Holzprodukten gegenüber ihren Alternativprodukten untersuchen und quantifizieren zu können, erforschen wir, welche Umweltwirkungen bei der forstlichen Produktion von Holz entstehen. Unser Ziel ist, alle umweltrelevanten Stoff- und Energieflüsse zu erfassen und zu bewerten, die bei den Arbeitsschritten in der forstlichen Produktion auftreten. So können Produktökobilanzen für die Hauptgüter der forstlichen Produktion in Deutschland (Stammholz, Industrieholz, Scheitholz und Waldhackgut) erstellt werden, wobei nach den Hauptbaumarten (Buche, Eiche, Fichte und Kiefer) unterschieden wird. Wir führen eine detaillierte Darstellung der Methodik und Auswertung der Ergebnisse durch. Die Methodik der Ökobilanzierung ist in den Normen 14040 und 14044 der Internationalen Organisation für Normung festgelegt. Es werden alle relevanten Stoff- und Energieflüsse der Arbeitsschritte der forstlichen Produktion erfasst, so dass eine Datengrundlage für die Sachbilanz der forstlichen Produktion entsteht. Darauf aufbauend können die Umweltwirkungen der forstlichen Produktion (Beispiel Treibhauspotential) berechnet werden und es entsteht eine Datengrundlage für Ökobilanzen von Gütern, in deren Herstellungsprozess die Ressource Holz eingesetzt wird. Um die naturale Produktion des Waldes abzubilden, haben wir unter anderem den Waldwachstumssimulator SILVA 2.2 verwendet. Die Modellierung der technischen Produktion im Forstmodul erfolgte eigenständig mithilfe von Literaturangaben (zum Beispiel bestandesabhängige Dieselverbräuche von Harvestern). Die Ökobilanzdatenbank/-software GaBi 4.4 wird zur Ermittlung der Vorkettenprozesse (zum Beispiel Dieselherstellung) und für die Aggregation zu Sach- und Wirkungsbilanzergebnissen eingesetzt. Die Auswertung der Bilanzen zeigt, dass der größte Teil der Umweltwirkungen nicht durch vorbereitende (Pflege-) Maßnahmen (Bestandesbegründung bis Läuterung sowie Kalkung oder Wegebaumaßnahmen) verursacht wird, sondern beim Fällen, Aufarbeiten und Vorrücken sowie Rücken des Holzes entsteht. Bis zur Waldstraße wird weniger als 1 % der im Holz gespeicherten Kohlendioxid- und Energiemengen durch die forstliche Produktion freigesetzt bzw. benötigt. Erweitert man die Betrachtung bis zum Werkstor der Säge-, Papier- oder Holzwerkstoffindustrie, zeigt sich, dass der Transport von Stamm- und Industrieholz die Umwelt um ein Vielfaches stärker belastet als die forstliche Produktion. Die Umweltwirkungen steigen je nach Baumart, Sortiment und Wirkungskategorie unterschiedlich stark. Beispiel: Beim Treibhauspotential erhöhen sich die Werte für Stamm- und Industrieholz etwa um den Faktor 3 bis 7. Dementsprechend haben bei erweiterter Betrachtung des Produktsystems Variationen in den Allokationsregeln oder der Modellierung der naturalen Produktion geringeren Einfluss auf die Bilanzergebnisse.

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