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Strategien zur Regulation der Schwarzfäule (Guignardia bidwellii) im ökologischen Weinbau

Projekt

Produktionsverfahren

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Produktionsverfahren


Förderkennzeichen: 2804OE032
Laufzeit: 01.10.2005 - 31.01.2010
Fördersumme: 645.493 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Die Schwarzfäule tritt in einigen deutschen Weinbaugebieten flächendeckend auf und kann gravierende Ertragsausfälle verursachen. Um die Produktionssicherheit im ökologischen Weinbau zu gewährleisten, wurde ein Kooperationsprojekt mit der Zielsetzung initiiert, Informationen über die Biologie des Schadpilzes zu erarbeiten und Strategien zur Prävention und Bekämpfung der Krankheit unter den spezifischen Bedingungen des ökologischen Weinbaus zu entwickeln. Die Biologie des Schaderregers und seiner Interaktionen mit der Rebe wurde in Hinblick auf die Fruchtkörperentwicklung, die Sporenbildung und den Infektionsprozess eingehend untersucht und in Beziehung zu Witterungsbedingungen und Bewirtschaftungsparametern gesetzt. Die Ergebnisse bilden eine Grundlage für die Einschätzung des Infektionsrisikos und die Entwicklung von Entscheidungshilfen für den Rebschutz. Traditionelle und 'pilzwiderstandsfähige' Rebsorten wurden hinsichtlich ihrer Anfälligkeit für die Schwarzfäule charakterisiert, wodurch den Winzern Informationen für die Auswahl weniger Anfälliger Sorten zum Anbau in Befallsgebieten zur Verfügung stehen. Befallenes Rebholz und befallene Ranken wurden als bedeutende Quellen des Primärinokulums der Schwarzfäule identifiziert. Das Entfernen befallener Blätter bei Laubarbeiten erwies sich als Möglichkeit, das Infektionsrisiko für die Trauben zu reduzieren. Aus einer Vielzahl von Mikroorganismen, Pflanzenextrakten, Pflanzenschutz- und -stärkungsmitteln wurden wirksame Agenzien selektiert und im Freiland unter Praxisbedingungen geprüft. Die Kombination von Pflanzenschutzmitteln auf der Basis von Schwefel und Kupfer war besonders wirksam. Wurde, abhängig vom Entwicklungsstadium und dem Infektionsrisiko, das Kupfer mit Gesteinsmehl ersetzt, ließ sich der Kupferaufwand erheblich reduzieren. Im Gegensatz zu Gewächshausversuchen war die Wirkung saponinhaltiger Pflanzenextrakte im Freiland unzureichend. Bei entsprechender Formulierung zur Verbesserung der Regenfestigkeit könnte das große Potential dieser Pflanzenextrakte jedoch genutzt werden. Aufgrund der Ergebnisse des Forschungsprojekts stehen dem ökologischen Weinbau Informationen als Grundlage eines umfassenden Managementkonzepts für die Schwarzfäule zur Verfügung.

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