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Kreislaufanlagen - Positionen des Ökosektors (ÖkoKlaStu)

Projekt


Förderkennzeichen: 2815OE026
Laufzeit: 20.09.2016 - 19.06.2017
Fördersumme: 68.596 Euro
Forschungszweck: Bestandsaufnahme & Abschätzung

Geschlossene Kreislaufanlagen für Aquakultur (KLA) sind definiert als Aquakulturproduktion in einer geschlossenen Haltungseinrichtung an Land oder auf einem Schiff, mit Rezirkulation des Wassers und erforderlicher permanenter Zufuhr von Energie zur Stabilisierung der Haltungsbedingungen der Aquakulturtiere. Laut Durchführungsbestimmungen, Verordnung (EG) Nr. 889/2008 der Kommission vom 5. September 2008, sind KLA für die ökologische Tierproduktion in Aquakultur verboten. Ausgenommen sind lediglich Brut- und Jungtierstationen sowie die Erzeugung von ökologischen Futterorganismen. Jedoch kann diese Bestimmung weiter geöffnet werden, wenn entsprechende neue Erkenntnisse vorliegen. Dabei ergeben sich zwei Hauptaspekte, die näher beleuchtet werden müssen: Einerseits der Nachhaltigkeitswert (Schonung von Umwelt und Ressourcen, Tierschutz, Entwicklung des ländlichen Raumes) und andererseits die Verbrauchererwartungen (Naturnähe). Während durch KLA eventuell eine nachhaltigere Erzeugung erreicht werden kann, als durch traditionelle Aquakultur, ist die Naturnähe nicht im gleichen Maße gegeben. Die vorliegende Studie soll dieses Spannungsverhältnis untersuchen. Sie soll feststellen wie die Akzeptanz von Produzenten, Verbrauchern u.a. Stakeholdern gegenüber ökologisch betriebenen KLA ist, ob sie diesen positiv gegenüberstehen und welche Einwände es gibt. Daraus sollen Lösungsansätze ermittelt und Handlungsoptionen aufgezeigt werden.

Der Naturland e.V. hat im Rahmen eines Forschungsvorhabens geklärt, wie relevante Interessensgruppen die Vereinbarkeit von Aquakultur in Kreislaufanlagen (KLA) mit der Ökologischen Lebensmittelwirtschaft bewerten. Die Frage stellt sich einerseits aus Sicht der Erzeuger, denn die Produktion in KLA ist durch hohe Umweltauflagen sowie komplexe Haltungssysteme aufwändig und benötigt daher Wege, ihre Alleinstellungsmerkmale (z.B. Transparenz, Regionalität, Verzicht auf Chemie und Tierarznei) auf glaubhaftem Weg an den Verbraucher zu kommunizieren. Andererseits stellt sich die Frage aus Sicht der richtliniengebenden Ökoverbände und Institutionen, denn sie sind von Seiten des Marktes und der Gesellschaft aufgefordert, zu dieser immer wichtiger werdenden Zukunftstechnologie fundiert Stellung zu beziehen.

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