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Agrarische Nutzung und Vulnerabilität kleiner Feuchtgebiete in Ostafrika

Verbundprojekt


Laufzeit: 01.06.2007 - 30.06.2013
Koordinierende Einrichtung: Bereich Pflanzenernährung

Hintergrund. Die saisonal überstauten Flächen von Feuchtgebieten belaufen sich in Afrika südlich der Sahara auf schätzungsweise 228 Millionen Hektar. Im Gegensatz zu den großen Feuchtgebietsflächen in den Einzugsgebieten von Nil und Viktoriasee und im Okavango Binnendelta sowie in den Inlandtälern Westafrikas, erfuhren die kleineren aber in ihrer Gesamtfläche viel bedeutenderen Inlandtal- und Bergsümpfe in Ostafrika bislang wenig Aufmerksamkeit durch die Forschung. Gerade diese kleinen Feuchtgebiete sind derzeit noch weitgehend ungenutzt und umfassen allein in Tansania und Kenia etwa 12 Millionen Hektar. Sie erfüllen wichtige ökologische und sozio-ökonomische Funktionen, beispielsweise für die Erhaltung der biologischen Vielfalt als Speicher für Wasser und Kohlenstoff sowie für eine bislang noch extensive Produktion von Agrargütern zur Eigenbedarfsdeckung. Allerdings verstärkt die demographische und ökonomische Entwicklung in der Region derzeit den Druck auf die verbleibenden Landressourcen und führt zu einer vermehrten Nutzung von Feuchtgebieten, auch zur Versorgung der wachsenden urbanen Märkte mit Lebensmitteln und nachwachsenden Rohstoffen. Angesichts des enormen noch vorhandenen Flächen- und Produktionspotentials sowie der Bedeutung von Feuchtgebieten für Umwelt und Menschen gilt es Konzepte für deren nachhaltige Nutzung zu erstellen, welche sowohl der Diversität der Öko-systeme als auch den rasch sich ändernden sozialökonomischen Rahmenbedingungen und dem Entwicklungspotential der Region Rechnung tragen. Problemstellung. Bisher fehlt es an konkreten Handlungsoptionen, wie sich die notwendige Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion mit den Vorgaben der Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes verbinden läßt. Ziel des geplanten Vorhabens ist es daher, eine quantitative Basis zur Bewertung des derzeitigen und künftigen Potentials von kleinen Feuchtgebieten in Ostafrika zu erarbeiten und auf dieser Basis Entscheidungshilfen für die Landnutzungsplanung zu entwickeln. Spezielle Fragestellungen beinhalten: (1) die quantitative Erfassung der Diversität von Feuchgebieten hinsichtlich Größe, Typus, räumliche Verteilung und der treibenden Kräfte für den Nutzungswandel; (2) die Identifikation von Indikatoren zur Ermittlung des Potentials von Feuchtgebieten als Standorte für Biodiversität sowie der Bereitstellung der diversen ökologischen Funktionen; (3) die Erfassung der Wasser- und Nährstoffflüsse in Raum und Zeit sowie die Koppelung solcher Prozessstudien mit dem landwirtschaftlichen Nutzungspotential im Hinblick auf die Entwicklung standortspezifischer Nutzungsoptionen; (4) die Bewertung der Wechselwirkungen von biophysikalischen und sozialökonomischen Kenngrößen zur Abschätzung künftiger Landnutzungsszenarien und deren räumlicher und zeitlicher Extrapolation.

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Verbundbereiche

Klassifizierung: regionale Verteilung, Treiber der Transformation, Extrapolation

Leitende Einrichtung: Universität Dar es Salaam

Indikatoren des Wandels: Biodiversität, Ressourcenqualität, Schutz vs. Nutzung

Leitende Einrichtung: Nationale Museen Kenias

Vulnerabilität und Potential Ressourcendynamik, Stoffflüsse, Produktionspotential

Leitende Einrichtung: Bereich Pflanzenernährung

Systemanalyse: Modellbildung, Szenarienabschätzung, Extrapolation

Leitende Einrichtung: Fachgebiet Acker- und Pflanzenbau

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