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Einsatz der Hydrothermalen Carbonisierung (HTC) für die nachhaltige Behandlung und Verwertung von Fraktionen des Sanitärsektors im Sinne eines Biochar/Sewchar-Konzepts (CARBOWERT) - Teilprojekt 2

Projekt


Förderkennzeichen: 2815600211
Laufzeit: 01.10.2013 - 30.09.2016
Fördersumme: 119.019 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Sewcharsysteme können mit Bezug auf die bodenbezogene Verwertung ihrer HTC-Biokohlen nicht alle Erwartungen vollständig erfüllen. Die HTC geht mit dem Abbau vieler, im Gegensatz zur kontrollierten Verbrennung aber nicht aller organischen Schadstoffe einher, die im Klärschlamm angereichert werden. Während die Bioverfügbarkeit von Schwermetallen reduziert wird, erfahren diese zugleich eine Aufkonzentrierung in den HTC-B. Wichtige klärschlammbürtige Pflanzennährstoffe, wie Stickstoff, werden zu großen Teilen in das Prozesswasser (HTC-PW) überführt, andere, wie Phosphor, zwar in den HTC-B angereichert, indes in weniger pflanzenverfügbaren Formen. Der landwirtschaftliche Einsatz von HTC-B führt zu nennenswerten Ertragssteigerungen, aufgrund der verminderten Nährstoffgehalte allerdings in geringerem Umfang als der nicht konvertierter Klärschlämme.Ungeachtet hoher Gehalte an stabilen organischen Kohlenstoffverbindungen lässt der Einsatz von HTCSewchars keine über ihre Düngungswirkung hinausgehenden Bodenverbesserungen erkennen. Auch wenn die Effekte der HTC von Klärschlamm und ihrer HTC-B mit Bezug auf die bodenbezogene Verwertung nicht optimal sind, versprechen Sewcharsysteme in bestimmten Systemkonfigurationen Vorteile gegenüber der thermischen oder direkten landwirtschaftlichen Verwertung von Klärschlämmen. Die HTC führt zu einem Aufschluss des Klärschlammmaterial, erhöht darüber dessen Entwässerbarkeit und die Fracht an Kohlenstoffverbindungen, die für die Biogasproduktion im Faulturm der Kläranlage genutzt werden kann. Vor dem Hintergrund eines mittelfristigen, möglicherweise auch die HTC-B betreffenden Verbots der bodenbezogenen Klärschlammverwertung können sich der HTC einerseits aufgrund ihrer sterilisierenden Wirkung Perspektiven für die Behandlung von Humanexkrementen und Fäkalschlämmen in alternativen Sanitärsystemen, andererseits aufgrund der Möglichkeit ihres Einsatzes als Extraktionsverfahren im technischen Nährstoffreycling eröffnen.

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