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Verbundprojekt: Geflügelhaltung neu strukturiert: Integration von Mast und Eierproduktion bei Einsatz des Zweinutzungshuhns als Maßnahme zum Tierschutz - Teilprojekt 3 (Integhof)

Projekt

Ernährung und Verbraucherschutz

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Ernährung und Verbraucherschutz


Förderkennzeichen: 28RZ372050, FLI-ITT-08-Ce-0033
Laufzeit: 12.06.2015 - 31.03.2019
Fördersumme: 143.057 Euro
Forschungszweck: Experimentelle Forschung

Ziel von ‚Integhof‘ ist es, die Machbarkeit des Einsatzes eines Zweinutzungshuhns sowohl für die Mast als auch die Eierproduktion aus der Sicht des Tier-, Verbraucher- sowie Umweltschutzes und der Wirtschaftlichkeit experimentell und feldnah auf einem landwirtschaftlichen Forschungsbetrieb zu testen. Die gemeinsame Haltung der beiden Geschlechter des Zweinutzungshuhnes auf einem Betrieb erfordert ein neuartiges, integriertes, besonders tiergerechtes und nachhaltiges Haltungssystem kombiniert mit einer entsprechende Prophylaxestrategie für Mast- und Legehühner, welches in diesem Projekt entwickelt werden soll - „Integhof“. Die Praktikabilität, Verbrauchereinstellung und -akzeptanz sowie der Wirtschaftlichkeit des Konzeptes ‚Integhof‘ sollen begleitend untersucht werden.

Im Rahmen des Projektes „Geflügelhaltung neu strukturiert: Integration von Mast- und Eiproduktion bei Einsatz des Zweinutzungshuhns als Maßnahme zum Tierschutz“ („Integhof“) wurden Hähne der Herkunft „Lohmann Dual“ (Dual, moderat wachsend) hinsichtlich ihrer Haltungsansprüche am FLI in Celle untersucht. Zusätzlich wurden Hähne eines Legehennentyps („Lohmann Brown Plus/ Classic“, LB; langsam wachsend) sowie einer Mastlinie („Ross 308“, Ross; schnell wachsend) zeitgleich und zum Vergleich eingestallt. Untersucht wurde die Nutzung erhöhter Strukturen, die Verhaltensaktivität, die Lauffähigkeit, die Gefiederverschmutzung und die Fußballengesundheit, um Verhalten und Haltungsansprüche der Dual-Hähne zu bestimmen. Ein besonderer Fokus lag auf einem Angebot erhöhter Strukturen, da bereits junge Hühner motiviert sind, solche Strukturen zu nutzen und Aufzubaumen. Um grundsätzlich die Eignung und die passende Form erhöhter Strukturen für Dual-Hähne zu untersuchen, wurden in einem ersten Versuch Sitzstangen und Gitterroste parallel angeboten. Alle drei Linien zeigten eine Zunahme der Nutzung erhöhter Strukturen mit zunehmenden Alter. Weiterhin konnte eine starke Präferenz für Gitterroste bei den Dual- und Ross-Hähnen festgestellt werden. Auf Grundlage dieser Ergebnisse wurden im nachfolgenden Versuch eine Hälfte der Abteile ausschließlich mit Gitterrosten in drei verschiedenen Höhen (10 cm, 30 cm, 50 cm) ausgestattet, die anderen Abteile dienten zur Kontrolle. In diesem Versuch wurden die gleichen Verhaltens- und Tiergesundheitsparametern wie im vorangegangenen Versuch erhoben. Beide langsamer wachsenden Linien zeigten eine starke Präferenz für die höchste Ebene. Die schnell wachsenden Hähne nutzen auf niedrigem Niveau die unterste und höchste Ebene gleichermaßen. Die Dual-Hähne aus den Abteilen mit erhöhten Gitterrosten zeigten eine bessere Lauffähigkeit als die aus den Kontrollabteilen. Zudem zeigte sich bei den Ross-Hähnen, die mit erhöhten Gitterrosten gehalten wurden, eine höhere Aktivität, wobei ihr Aktivitätslevel deutlich unter dem der Dual- und LB-Hähne lag. Die Bonituren vom Gefieder auf Verschmutzung sowie Fußballenveränderung ergaben keine Unterschiede zwischen den Abteilen mit und ohne erhöhten Gitterrosten. Im letzten Versuch wurde nur noch eine erhöhte Ebene in Form eines Gitterrostes in einer Höhe von 50 cm angeboten und in der Hälfte der Abteile installiert. Besonders die Ross-Tiere zeigten im Vergleich zu den vorangegangenen Versuchen eine höhere Nutzung der Gitterroste. Zusätzlich wurde die durch die Einzeltiere genutzte Fläche planimetrisch erfasst, wobei sich zeigte, dass Dual-Hähne eine größere Fläche am Mastende einnehmen als Ross-Hähne. Zusammenfassend konnte gezeigt werden, dass Aufzuchthühner mit unterschiedlichen Wachstumsraten motiviert sind, erhöhte Strukturen in Form von Gitterosten zu nutzen. Dabei konnte die Aktivität bei schnell wachsenden sowie die Lauffähigkeit bei moderat wachsenden Tiere verbessert werden. Im „Integhof“-Projekt wurden ebenfalls Lohmann Dual Hennen mit konventionellen Legegenetiken in Bezug auf ihre Ansprüche an Aufbaummöglichkeiten verglichen. Hierfür wurden über zwei Durchgänge verschiedene Anordnungen der Sitzstangen und Gitterroste in der Haltungsumgebung angeboten. Die Lohmann Dual Hennen sowie die konventionelle Legehybridhennen nutzten die angebotenen Gitterroste mehr als die üblicherweise angebotenen Sitzstangen. Ob sich dieses Ergebnis auch bei weiteren Sitzstangentypen bestätigt und wie sich Gitterroste auf weitere tierbezogene Merkmale auswirkt, sollte in Anschlussuntersuchungen geklärt werden.

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