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Bestimmung von Chlorparaffinen in Nuss-Nougat- bzw. Schoko-Creme auf Palmöl-Basis und in Kokosfett und ähnlichen Produkten

Projekt

Ernährung und Verbraucherschutz

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Ernährung und Verbraucherschutz


Förderkennzeichen: BFR-CPS-08-1329-579
Laufzeit: 01.09.2019 - 31.10.2020
Forschungszweck: Experimentelle Forschung

Chlorparaffine (CP) werden in kurzkettige (SCCP), mittelkettige (MCCP) und langkettige (LCCP) Chlorparaffine eingeteilt. Aktuelle Befunde in Nahrungsergänzungsmitteln (Vitamin E Dragees), welche auf Basis von Palmöl hergestellt wurden, zeigen hohe CP Konzentrationen. Aus Sicht der Risikofrüherkennung sind weitere Daten zum Vorkommen von CP in Lebensmitteln, welche auf Basis von Palmöl hergestellt wurden, notwendig. Daraus können weitere Handlungsmaßnahmen bzw. langfristig Minimierungskonzepte entlang der Wertschöpfungskette abgeleitet werden. Aus hiesiger Sicht erscheint die Lebensmittelgruppe der Nuss-Nougat- bzw. Schoko-Creme als Pilotprojekt gut geeignet zu sein. Zur Herstellung dieser Lebensmittelgruppe wird häufig Palmöl eingesetzt. Weiterhin hat diese Lebensmittelgruppe eine hohe Marktrelevanz in der empfindlichen Verbrauchergruppe der Kleinkinder.

In 15 der 30 untersuchten Proben (50 %) wurden CPs detektiert. Dabei wurden SCCPs (24-87 ng/g FG) und MCCPs (50-350 ng/g FG) in jeweils 12 Proben (40 %) identifiziert, in neun (30 %) davon lagen SCCPs und MCCPs nebeneinander vor (und somit enthielten je drei Proben ausschließlich SCCPs bzw. MCCPs). Der Median der CP-haltigen Proben lag bei den MCCPs (96 ng/g FG) deutlich über dem der SCCPs (35 ng/g FG). Die ∑CP-Gehalte der positiven Proben lagen zwischen 24 und 350 ng/g FG, mit einem Medianwert aller 30 Proben von 18 ng/g FG (unter Einbeziehung negativer Ergebnisse mit 1/2 NG; Median der CP-haltigen Proben 140 ng/g FG). Von den untersuchten Proben waren 23 als palmölhaltig gekennzeichnet und sieben als nicht palmölhaltig. Die palmölhaltig gekennzeichneten Produkte zeigten etwa die doppelte Positivrate an CPs (13 von 23 Proben = 57 %) im Vergleich zu den nicht palmölhaltig gekennzeichneten Produkten (zwei von sieben Proben = 29 %). Es konnte keine statistische Korrelation zwischen dem Vorhandensein von Palmöl n der Probe und dem CP-Gehalt etabliert werden (Spearman’s Rho und Kendall-Tau jeweils p>0.05). Vermutlich trugen daher auch andere Ingredienzien als Palmöl zur CP-Belastung der Produkte bei. Neben Palmöl waren die am häufigsten gekennzeichneten Fette Sonnenblumenöl (17 Proben), Rapsöl (9 Proben) sowie Kakaobutter (5 Proben). Zudem enthielten 28 Proben Haselnüsse. Weder diese Zutaten noch der Fettgehalt der Probe zeigten eine statistisch signifikante Korrelation mit dem SCCP-, MCCP- oder ∑CP-Gehalt. Daher dürfte auch bei diesen (unbekannten) Bestandteilen eine große Streubreite an CP-Gehalten zutreffend sein.

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