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Verbund RESET II: Epidemiologische und statistische Analysen sowie Umweltkontamination und Resistenzentwicklung

Projekt

Risiken

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Risiken


Förderkennzeichen: 01KI1313A
Laufzeit: 01.01.2014 - 31.12.2016
Fördersumme: 813.245 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Enterobakterien sind Bestandteil der normalen Darmflora von Mensch und Tier. Einige Enterobakterien sind jedoch in der Lage, Infektionen hervorzurufen, die in der Behandlung problematisch sein können, wenn die Bakterien, durch Erwerb von Resistenzgenen, resistent gegen bestimmte Antibiotika sind. Infektionsquellen für den Menschen sind die direkte Übertragung zwischen Menschen, die Umwelt sowie Nahrungsmittel pflanzlicher und tierischer Herkunft. Die Entstehung von Resistenzen von Bakterien gegen antimikrobielle Substanzen (Antibiotika) begann zumeist mit deren Einsatz in Human- und Tiermedizin. Insbesondere Resistenzen gegen β-Lactam-Antibiotika (z.B. Cefotaxim) und gegen Fluorchinolone (z.B. Ciprofloxacin) können die therapeutischen Möglichkeiten der Veterinär- und Humanmedizin erheblich einschränken. Der häufigste Resistenzmechanismus gegen β-Laktam-Antibiotika ist, dass die Bakterien Enzyme produzieren, welches das Antibiotikum inaktivieren. Diese Enzyme nennt man β-Laktamasen. Mittlerweile sind sehr viele verschiedene β-Laktamasen bekannt, unter anderem solche, die unterschiedliche β-Laktame - auch Cephalosporine der 3. Generation - inaktivieren können, sogenannte β-Laktamasen mit erweitertem Wirkungsspektrum, engl. „extended spectrum β-lactamases“(ESBLs). ESBL-produzierende Enterobakterien treten in verschiedenen Tierarten, der Umwelt und Lebensmitteln, genauso wie im Menschen auf, und werden innerhalb und zwischen diesen übertragen. Trotzdem sind die Bedeutung für die menschliche Gesundheit sowie die Übertragungsmechanismen resistenter Enterobakterien und Resistenzgene verschiedenen Ursprungs bisher noch kaum verstanden. Obwohl sich bereits eine Vielzahl von Studien mit Resistenzen und ihrer Ausbreitung beschäftigt haben, stellen die facettenreichen Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Wirten und Pathogenen sowie schnelle und sichere Untersuchungsmethoden immer noch Herausforderungen für Forscher und Gesundheitsbehörden dar. Im Rahmen des Forschungsverbundes RESET werden neue Erkenntnisse zur Epidemiologie, Molekulargenetik und Pharmakologie resistenter Bakterien gewonnen, die in ein Konzept zur Risikobewertung einfließen.

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