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Verbesserung der Beurteilungsinstrumente für Politikberatung und Vollzug durch standörtliche Validierung der Modellierung atmosphärischer Schadstoffeinträge (FORESTFLUX)

Projekt


Förderkennzeichen: TI-AK-08-PID1727, 3715 51 211 0
Laufzeit: 01.10.2015 - 31.08.2018
Forschungszweck: Bestandsaufnahme & Abschätzung

Die Landwirtschaft in Deutschland verursacht mehr als 90 % der nationalen Ammoniak-Emission. Klar ist: Künftig muss es weniger werden. Die Datengrundlage für die Bestimmung der Emissionen sowie des Weitertransports und der Deposition ist allerdings lückenhaft und mit großen Unsicherheiten behaftet. Wie viel Ammoniak z.B. bei der Ausbringung von Mineraldünger entsteht und an anderer Stelle wieder deponiert wird, dazu gibt es bislang nur wenige Messungen. Um die Datengrundlage zu verbessern, entwickelt und nutzt das Thünen-Institut für Agrarklimaschutz eine neue Messtechnik für die Bestimmung der Ammoniak- und Gesamtstickstoffbelastung. Innovative Lasertechnologie sowie der am Institut weiterentwickelte TRANC-Konverter werden im Projekt FORESTFLUX an einem repräsentativen Waldstandort eingesetzt. Die gemessenen Stickstoffkonzentrationen und Austauschflüsse dienen zur Validierung lokaler und regionaler Eintragsmodelle. So können wir existierende Unsicherheiten eingrenzen und die Eingangsparameter für die Modelle verbessern. Ein weiteres Ziel ist es, die in Kombination von Messung und Modellierung gewonnenen Erkenntnisse auf andere Waldökosysteme zu übertragen. Dazu führen wir auch einen Vergleich mit herkömmlichen Schätzmethoden des Stickstoffeintrags, wie beispielsweise der Kronenraumbilanzierung, durch. Ein Team aus wissenschaftlichen und technischen Mitarbeitern des Thünen-Instituts für Agrarklimaschutz und der Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald führt am Standort Forellenbach kontinuierliche Konzentrationsmessungen von Ammoniak und Gesamtstickstoff durch und bestimmt die Austauschraten zwischen Waldökosystem und Atmosphäre. Die Analyse biophysikalischer Steuerfaktoren der Stickstoffflüsse dient der Verbesserung des Ökosystemverständnisses. Die erhobene Datengrundlage verwenden wir als Modellinput und zur Ableitung ökosystemspezifischer Parameter. Die Eintragsmodelle sollen auf lokaler, regionaler und nationaler Skala den Austausch verschiedener Stickstoffverbindungen abbilden und somit bei der Beurteilung von Umweltqualitätszielen helfen.

Ein Blick auf die ersten Messdaten zeigt eine sehr niedrige Ammoniakbelastung am Waldstandort. Jedoch deuten stark schwankende Konzentrationen des Gesamtstickstoffs auf eine wetterbedingte Stickoxidpräsenz durch nahegelegene Industrieanlagen hin.

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