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Durchführung einer Untersuchung zu den Folgen des Klimawandels in Sachsen-Anhalt - Teil Forstwirtschaft
Projekt
Förderkennzeichen: keine Angabe
Laufzeit: 01.11.2011
- 30.11.2012
Forschungszweck: Angewandte Forschung
Es wurden Veränderungsanalysen durchgeführt, die das Gefährdungspotenzial für die Waldstandorte und Waldbestände in Sachsen-Anhalt als Folge des Klimawandels unter folgenden Aspekten darstellen:
Veränderung des Trockenstressrisikos, Veränderungen der Stickstoffeinträge, Analyse der Standort-Leistungs-Beziehungen, Sturmschadensrisiko, Waldbrandrisiko und Buchdruckerbefallsrisiko bei Fichte.
Aufgrund verringerter Wasserverfügbarkeit wird ein zunehmendes Trockenstressrisiko für alle Hauptbaumarten in Sachsen-Anhalt erwartet. Dieses fällt besonders deutlich im Zeitraum 2071 – 2100 und für die Baumarten Fichte und Buche aus. Für Kiefer, Eiche und Douglasie ist auch gegen Ende dieses Jahrhunderts nur ein mittleres Trockenstressrisiko zu erwarten. Regionen mit zukünftig hohem Trockenstressrisiko sind insbesondere die Tieflandsbereiche im Norden und Osten des Landes. In großen Teilen des Harzes ist auch weiterhin mit ausreichender Wasserverfügbarkeit durch hohe Niederschläge zu rechnen.
Die Analyse der Standort-Leistungs-Beziehungen legt aufgrund eines höheren Wärmeangebots ein zukünftig höheres Wuchspotenzial in den mittleren und höheren Lagen des Harzes nahe, während im Tief- und Hügelland im Zeitraum 2071 – 2100 aufgrund abnehmender Wasserverfügbarkeit ein eher geringeres Wachstum zu erwarten ist.
Das Waldbrandrisiko wird in Sachsen-Anhalt zukünftig deutlich ansteigen. In der Periode 2071 bis 2100 wird demnach die Zahl der Tage mit hohem Waldbrandrisiko mehr als doppelt so hoch wie derzeit sein. Das höchste Risiko ist in den nordöstlichen Bereichen des Tieflands zu erwarten. In Zukunft ist aufgrund eines höheren Wärmeangebots und der erhöhten Befallsdisposition der Fichten durch verringerte Wasserverfügbarkeit mit einem erhöhten Buchdruckerbefallsrisiko zu rechnen. Das Risiko ist am höchsten in alten Fichtenreinbeständen, während mittelalte Bestände weniger betroffen sind. Mittelfristig wird das Risiko auch deshalb zunehmen, weil das mittlere Alter der Fichtenbestände im Harz deutlich zunehmen wird. Weiterhin weisen südexponierte Standorte und Standorte mit einer geringeren Wasserspeicherkapazität ein etwas erhöhtes Risiko gegenüber Schatthängen und Böden mit mittlerer bzw. hoher Wasserspeicherkapazität auf.
In der Zukunft muss mit teilweise erheblich zunehmenden biotischen Risiken für alle Hauptbaumarten gerechnet werden. Dabei profitieren insbesondere pilzliche Erreger von milden Wintertemperaturen bei ausreichender Feuchtigkeit. Der Reproduktionserfolg von Schadinsekten wird dagegen von erhöhten Sommertemperaturen bzw. steigenden Wärmesummen während der Vegetationszeit positiv beeinflusst. Die Beurteilung zukünftiger Waldschutzrisiken wird insbesondere durch Interaktionen verschiedener Schaderreger und ihrer jeweiligen Reaktion auf Klimaänderungen erschwert.
Aus den Ergebnissen der Veränderungsanalysen zu abiotischen und biotischen Risiken und des Standort-Leistungs-Bezugs lassen sich vorläufige waldbauliche Anpassungsmaßnahmen ableiten. Im Vordergrund steht dabei die Stabilisierung bestehender Bestände sowie die Senkung bzw. Verteilung von Risiken. Erst mit dritter Priorität werden Waldumbaumaßnahmen empfohlen, die den Anbau standortsgemäßer Baumarten sowie den Anteil von Mischbeständen fördern sollen.
Schlagworte: Klimafolgenstudie 2012, Vulnerabilitätsstudie
Abschnittsübersicht
Fachgebiete
- Forstwirtschaft
- Klimawandel