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Etablierung von mikrobiologischen und molekularen Methoden zum Nachweis von Kryptosporidien in pflanzlichen Lebensmitteln und im Kot von Wildtieren
Projekt
Förderkennzeichen: BfR-BIOS-08-1322-689
Laufzeit: 01.01.2018
- 31.12.2019
Forschungszweck: Experimentelle Forschung
Weltweit erkranken jährlich mehr als acht Millionen Menschen an der Kryptosporidiose (WHO, 2015). Dabei handelt es sich um eine Infektionskrankheit des Darms von Menschen und Tieren, die durch den einzelligen Parasiten Kryptosporidium (C.) verursacht wird. Von besonderer Bedeutung für den Menschen sind hierbei die Spezies C. hominis und C. parvum, welche den größten Anteil der Infektionen auslösen. Gekennzeichnet ist eine Erkrankung vor allem durch langanhaltenden Durchfall und Bauchschmerzen. In der Regel ist sie selbst-limitierend, kann jedoch speziell bei den Risikogruppen (Kleinkinder bis 2 Jahren und Immunsupprimierte) zu schweren Verläufen oder chronischen Manifestationen führen. Allein in Deutschland wurden für das Jahr 2017 vom Robert Koch Institut 1863 Infektionen gemeldet. Es wird jedoch angenommen, dass die Dunkelziffer deutlich höher liegt, da nur bei einem konkreten Verdacht auf Kryptosporidiose untersucht wird. Die Infektion erfolgt über die Aufnahme der infektiösen Form der Kryptosporidien, den Oozysten. Diese werden mit dem Kot ausgeschieden und können über den Kontakt zu infizierten Personen oder Tieren, vor allem aber durch den Konsum verunreinigten Wassers oder Lebensmitteln, welche einen geringen Verarbeitungsgrad aufweisen, aufgenommen werden. Die Verunreinigung der Lebensmittel kann dabei bei verschiedenen Schritten der Herstellung und Verarbeitung erfolgen. So können die Parasiten bei der Zubereitung, der Verarbeitung aber auch bereits auf dem Feld durch infiziertes Wild auf die Lebensmittel gelangen. Im Rahmen des letztjährigen Forschungsprojektes konnte erstmals für Deutschland gezeigt werden, dass die Prävalenz von Kryptosporidien in Schwarz-, Rot- und Rehwild in Brandenburg mit durchschnittlich 26 %, bei letzteren sogar 42 %, sehr hoch ist. Diese Untersuchungen sollen im Jagdjahr 2018/19 fortgesetzt und mit bestehenden Daten aus 2017/18 verglichen werden. Zusätzlich soll die Spezies der gewonnenen Isolate beider Beprobungsperioden mittels RFLP und Sequenzanalyse bestimmt werden. Aufgrund der schlechten Datenlage in Deutschland sollen außerdem Prävalenzuntersuchungen in Lebensmitteln mit geringem Verarbeitungsgrad (Salate, Beerenfrüchte, frische Kräuter) durchgeführt werden. Dazu soll zunächst die ISO-Methode 18744:2015 auch für den Nachweis von Kryptosporidien in Salaten und Beeren etabliert werden. Zusätzlich sollen aufgrund des Fehlens einheitlicher Nachweismethoden für die molekulare Detektion von Kryptosporidien die Optimierungsversuche des Aufschlusses der Oozysten um zwei weitere Gene (GP60, COWP) erweitert werden.
Abschnittsübersicht
Fachgebiete
- Biotechnologie
- Lebensmittelmikrobiologie
- Toxikologie