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Mikrobiologische Qualität einer ad libitum Tränke für Kälber: Keimzahlentwicklung in Abhängigkeit von Lagerungsdauer, Lagerungstemperatur und Ansäuerung
Projekt
Förderkennzeichen: MRI-MF-08-131
Laufzeit: 01.07.2013
- 30.04.2014
Forschungszweck: Angewandte Forschung
In der geplanten Studie sollte geprüft werden, wie sich bei Ad libitum-Tränke von Kälbern Lagerungstemperatur- und dauer der Tränkemilch auf die Entwicklung des Keimgehaltes auswirkt. Dabei sollte auch untersucht werden, ob sich durch eine Ansäuerung der Tränke die Keimvermehrung, insbesondere von pathogenen Erregern signifikant reduzieren lässt.
Es wurden drei Teilprojekte bearbeitet:
• Auswirkung von Lagerungstemperatur (10 °C, 20 °C, 30 °C) und Dauer (6h, 9h, 12 h) auf die Keimzahlentwicklung in unbelassener und angesäuerter (pH ca. 5,5) Rohmilch
• Auswirkung von Lagerungstemperatur (10 °C, 20 °C, 30 °C) und Dauer (6h, 9h, 12 h) auf die Vermehrung ausgewählter Escherichia coli und Staphylococcus aureus-Isolate in unbelassener und angesäuerter Rohmilch
• Auswirkung von Lagerungstemperatur (10 °C, 20 °C, 30 °C) und Dauer (6h, 9h, 12 h) auf die Keimzahlentwicklung in unbelassener und angesäuerter (pH ca. 5,5) Milch nach Pasteurisierung in einem Kälbermilchpasteur
Für die Versuche wurde Tankmilch von drei Versuchsbetrieben und zwei Praxisbetrieben verwendet. Die statistische Auswertung ergab in allen durchgeführten Versuchen einen signifikanten Einfluss der Behandlung der Milch, der Ausgangskeimzahl und der Lagertemperatur und –zeit auf die Entwicklung der Gesamtkeimzahl (GKZ). Bei einer Lagertemperatur von 10°C erwies sich in allen Versuchen die GKZ als weitestgehend konstant. Bei 20°C kam es nach 9 h bis 12 h zu einem Anstieg der GKZ. Bei einer Lagertemperatur von 30°C war die GKZ bereits nach 3 h deutlich erhöht. Je höher die Ausgangskeimzahlen waren, desto geringer war verhältnismäßig der Anstieg der GKZ im Vergleich zu geringeren Ausgangskeimzahlen.
Durch eine Ansäuerung konnte die Keimvermehrung zwar verzögert, aber bei Temperaturen von 20 und 30 °C nicht vollständig unterdrückt werden. Grund hierfür könnte sein, dass der pH-Wert der angesäuerten Milch mit durchschnittlich 5,6 noch zu hoch war und eine effektive Hemmung der Keimvermehrung erst bei niedrigeren pH-Werten eintritt. Allerdings ist zu beachten, dass die Akzeptanz von Milch mit geringeren pH-Werten bei Kälbern deutlich abnimmt.
Nur durch eine Pasteurisierung mit anschließender Ansäuerung wurde in den Versuchen eine Keimvermehrung verhindert. Hierbei ist allerdings zu beachten, dass die nach Herstellerangaben durchgeführte Reinigung des verwendeten Pasteurisierers unzureichend war und sich eine aus mesophilen Bazillen bestehende Keimflora entwickelt konnte. Die Bazillensporen überstanden die Temperaturen während der Pasteurisation unbeschadet und führten zur Rekontamination der pasteurisierten Milch. Die Ergebnisse sind daher auf Praxisbedingungen nur eingeschränkt übertragbar.
In den Versuchen mit pathogenen Keimen konnte die Vermehrung von Staphylococcus aureus Wood 46 bei 30°C Lagertemperatur durch Ansäuerung signifikant reduziert werden. Dagegen zeigten sich bei Escherichia coli O45 keine signifikanten Unterschiede zwischen angesäuerter und unbehandelter Milch. Bei der Interpretation dieser Ergebnisse ist zu beachten, dass für diese Versuche keimarme Milch verwendet wurde und sich so die Keime nach Inokulation ohne Konkurrenz durch Begleitflora entwickeln konnten. Unter Praxisbedingungen sind mögliche Wechselwirkungen zu erwarten.
Die Versuche zeigen insgesamt, dass bei einer Ad libitum-Tränke von Kälbern bei Temperaturen ab einer Umgebungstemperatur von 20°C Maßnahmen ergriffen werden sollten, um eine Vermehrung von Keimen, darunter auch pathogenen Erregern zu vermeiden.
Schlagworte: Kälberfütterung
Abschnittsübersicht
Fachgebiete
- Tierernährung
Rahmenprogramm
Förderprogramm
Ausführende Einrichtung
MRI - Institut für Sicherheit und Qualität bei Milch und Fisch (MRI-MF)