Logo des Forschungsinformationssystems Agrar und Ernährung

Forschungsinformationssystem Agrar und Ernährung

Informationsportal des Bundes und der Länder

Entwicklung einer routinetauglichen Quantifizierungsmethode von Cereulid aus Bacillus cereus und Studien zur Bildung und Stabilität des Toxins in Lebensmitteln

Projekt

Ernährung und Verbraucherschutz

Dieses Projekt leistet einen Beitrag zum Forschungsziel 'Ernährung und Verbraucherschutz'. Welche Förderer sind dazu aktiv? Welche Teilziele gibt es dazu? Schauen Sie nach:
Ernährung und Verbraucherschutz


Förderkennzeichen: AiF 16845 N
Laufzeit: 01.01.2011 - 31.12.2014
Fördersumme: 658.350 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Europaweit ist eine Zunahme von Lebensmittelvergiftungen zu verzeichnen, die auf bakterielle Toxine zurückgehen. Der EFSA-Report vom April 2009 gibt eine 42 %ige Zunahme der durch Bacillus-Toxine verursachten Erkrankungen innerhalb der EU an. Die Bedeutung von Bacillus cereus für die Lebensmittelindustrie steigt massiv, 1998 bis 2000 war B. cereus bereits an bis zu 60 % der Ausbrüche von Lebensmittelvergiftungen in Gemeinschaftsverpflegungseinrichtungen beteiligt. In den letzten Jahren häufen sich Berichte über durch das Toxin Cereulid verursachte Intoxikationen. Die Aufnahme des Toxins über ein kontaminiertes Lebensmittel verursacht im besten Fall ein Erbrechenssyndrom, kann jedoch auch schwerwiegende Erkrankungen auslösen, die eine Hospitalisierung erfordern und in Ausnahmefällen sogar tödlich verlaufen. Auffällig sind hohe Inzidenzraten, häufig erkranken 100 % der Konsumenten. Ein schnelles, akkurates und kostengünstiges Nachweisverfahren für das Toxin Cereulid existiert bislang nicht. Es ist außerdem derzeit nur unter erheblichem Aufwand möglich zu bestimmen, ob eine B. cereus-Kontaminante in einem Lebensmittel ein starker oder nur ein schwacher Toxinbildner ist. Genau diese Kenntnis ist jedoch Voraussetzung, um zu entscheiden, wie ein Betrieb im relativ häufigen Fall einer Belastung mit B. cereus reagiert. Aus diesem Grund müssen matrixunabhängige Bestimmungsverfahren entwickelt werden, die für den Einsatz in der Routineanalytik geeignet sind und der mittelständischen Industrie eine objektive, analytische Bewertung der Konzentration und Toxizität von Cereulid im gegebenen Lebensmittel zu ermöglichen. Aufgrund der Stabilität und ausgeprägten biologischen Aktivität von Cereulid wären Präventionsstrategien zur Hemmung der Toxinproduktion wichtig. Zu diesem Zweck muss jedoch bekannt sein, wie die Synthese des Toxins reguliert wird und welche Lebensmittelzusatz- bzw. Inhaltsstoffe die Toxinbildung hemmen oder möglicherweise sogar stimulieren. Ziel des Forschungsvorhabens ist die Entwicklung eines schnellen und sicheren Analyseverfahrens zur Konzentrationsbestimmung und zur objektiven Bewertung der Toxizität von Cereulid und dessen Strukturvarianten in Lebensmitteln.

mehr anzeigen weniger anzeigen

Fachgebiete

Erweiterte Suche