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Bioverfügbarkeit von Weichmachern im Hausstaub und Nahrungsmitteln nach oraler Zufuhr im Modellorganismus Schwein
Projekt
Förderkennzeichen: BfR-SiN-08-1322-555
Laufzeit: 01.01.2013
- 31.05.2016
Forschungszweck: Angewandte Forschung
Die sensible Gruppe der Kleinkinder nimmt aufgrund ihrer bevorzugten Fortbewegung (Krabbeln auf dem Boden) oral große Mengen an Staub auf; vorgeschlagene Werte der US EPA (2011) für die tägliche Aufnahme belaufen sich auf 60 mg (Allgemeinbevölkerung, mittlerer Schätzer) bzw. 100 mg (Allgemeinbevölkerung, oberstes Perzentil). Phthalate sind mengenmäßig und toxikologisch bedeutsame Chemikalien im Hausstaub (Uhl et al. 2004). Fromme et al. (2004) führten Maximalwerte aus verschiedenen Studien bis zu 27.400 mg DEHP/kg Staub auf. Da Kenntnisse bezüglich deren oraler Bioverfügbarkeit in vivo aus der Matrix Staub und Nahrungsmittel bisher weitestgehend nicht vorhanden sind, wird bei der Risikobewertung grundsätzlich von 100% (worst-case scenario) ausgegangen. Dadurch könnte die interne Exposition gegenüber Phthalaten nach der Aufnahme von Staub in der Risikobewertung deutlich überbewertet sein und nicht der Realität entsprechen. In einer Studie von Kang et al. (2012) wurde die Bioverfügbarkeit von Phthalaten aus dem Hausstaub in vitro zwischen 10,2 % (DEHP) und 32 % (DMP) bestimmt. In der Folge ist zu befürchten, dass unter Umständen Maßnahmen ergriffen werden, ohne dass sich diese aufgrund der Datenlage wirklich begründen lassen. Es wird vermutet, dass der Anteil an resorbierten Weichmachern aus dem Staub nach oraler Aufnahme möglicherweise deutlich geringer ist als nach Aufnahme mit der Nahrung. Trifft dies zu, wäre die Anwendung einer 100%-igen Bioverfügbarkeit in der Risikobewertung nicht haltbar.
Kleinkinder nehmen oral ca. 100 mg Staub am Tag auf. Phthalate werden als Weichmacher in der Industrie eingesetzt. Sowohl in Hausstaub als auch in Nahrungsmitteln konnten Phthalate bereits nachgewiesen werden. Zurzeit liegen keine Informationen über die Bioverfügbarkeit vor. Durch diesen Versuch konnte gezeigt werden, dass die Bioverfügbarkeit je nach Weichmachern im Hausstaub bei ca.40% liegt und somit höher als in den in vitro Verdauungstests (~10-20 %). Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Staub eine relevante Expositionsquelle für Kleinkinder darstellen kann. Allerdings muss in Zukunft noch die tatsächliche täglich aufgenommene Menge an Hausstaub konkretisiert werden, um festlegen zu können, in welchem Ausmaß Hausstaub zur Phthalatbelastung bei Kleinkindern beiträgt.
Abschnittsübersicht
Fachgebiete
- Ernährungsphysiologie
- Toxikologie
Rahmenprogramm
Förderprogramm
Ausführende Einrichtung
BfR - Abteilung 8: Sicherheit in der Nahrungskette (BfR - SIN)