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Verbundvorhaben: Vorausschauende Entwicklung von Stärkesorten mit dauerhafter Resistenz gegen den Nematoden Meloidogyne chitwoodi. Teilvorhaben 1: Erstellung spaltender Nachkommenschaften mit bekannten Resistenzen und Anzucht von Wildarten mit neuen Resistenzgenen (MeloKon)

Projekt


Förderkennzeichen: 22025115
Laufzeit: 01.02.2017 - 31.01.2020
Fördersumme: 73.629 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung
Stichworte: Kartoffel, Resistenzüchtung

In Deutschland wurde M. chitwoodi erstmals Mitte der 1990er Jahren nachgewiesen Insgesamt sind bisher aber nur wenige Befallsflächen in Deutschland dokumentiert, doch geht man von einer zunehmenden Ausbreitung des Nematoden in den nächsten Jahren aus. In den Niederlanden ist M. chitwoodi weit verbreitet. Angesichts des grenzüberschreitenden Maschineneinsatzes im Kartoffelanbau ist mit einer weiteren Ausbreitung des Nematoden auf deutscher Seite zu rechnen. Weiter verstärkt wird die Problematik dadurch, dass im aktuellen Kartoffelsortiment keine Resistenzen gegen diesen Nematoden vorhanden sind. Die Identifizierung von M. chitwoodi-Resistenzen in Wildarten und deren Einkreuzung in Zuchtmaterial ist somit alternativlos und von hoher Dringlichkeit. Für ein nachhaltiges Resistenzmanagement ist es zudem essentiell, dass einander komplementierende Resistenzen kombiniert werden (Pyramidisierung), um so eine Selektion Resistenz-brechender Isolate zu verhindern. Aufgrund der langen Kreuzungs-, Selektionszyklen von 10 Jahren ist eine vorausschauende Stärkekartoffelzüchtung von besonderer Bedeutung. Dies gilt insbesondere dann, wenn neue Resistenzquellen aus Wildarten eingeführt werden. Diese Resistenzen sind sehr häufig an negative Eigenschaften der Wildart gekoppelt, welche zu Ertragseinbußen führen (linkage drag) und somit durch Auskreuzung entfernt werden müssen. Um dies effizient durchzuführen, ist eine Hochdurchsatz-Analytik für eine Marker-assistierte Selektion essentiell.

Die Marker-assistierte Selektion wird insbesondere in der Resistenzzüchtung routinemäßig eingesetzt. Die Einbindung in die praktischen Selektionsschemata der Züchter garantiert dann eine schnelle Verwertung diagnostischer Marker, resultierend in einer Wertschöpfung durch neue Sorten mit hervorragenden Eigenschaften. Die Einführung und Verbesserung des Merkmals „Resistenz gegen M. chitwoodi“ durch die Bereitstellung von Resistenzträgern und Selektionsmethoden auf der Grundlage molekularer Marker ermöglicht Sortenentwicklungen für eine nachhaltige Produktion von Stärkekartoffeln. Die aus diesen Arbeiten resultierenden Pflanzen sollen Eingang finden in die Sortenzüchtung. Aufgrund des im Sortenschutzgesetz festgelegten Züchterprivilegs stehen die zugelassenen und im Anbau befindlichen Sorten dann auch Mitbewerbern für die Züchtung zur Verfügung.

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