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Tierartnachweis in Fleisch, Fleischerzeugnissen und Tiermehlen
Projekt
Förderkennzeichen: MRI-FL-08-4001
Laufzeit: 01.01.2001
- 31.12.2020
Forschungszweck: Angewandte Forschung
In der Vergangenheit wurde der Tierartnachweis hauptsächlich unter Anwendung elektrophoretischer und immunologischer Methoden durchgeführt. In neuerer Zeit bedient man sich zumeist der Polymerase Kettenreaktion (PCR), die es ermöglicht die Haupttierarten Rind, Schwein, Schaf und Geflügel, auch in höher erhitzten Tiermehlen, eindeutig zu identifizieren. Forschungsbedarf besteht noch im Hinblick auf die Differenzierung innerhalb der Gruppe des Geflügels sowie derjenigen seltenerer Nutztiere wie Ziege, Pferd, Esel, Heimtiere, wildlebender und exotischer Tierarten. Mit Hilfe geeigneter Sequenzen mitochondrialer und nukleärer DNA sollen Wege gefunden werden, auch innerhalb dieser genannten Gruppen unterscheiden zu können. Bei Tiermehl ergeben sich durch die hohe Erhitzung Schwierigkeiten beim Nachweis. Pläne der EU-Kommission zielen derzeit darauf ab, dass seit 2001 in der EU geltende Verbot der Verfütterung von Tiermehl schrittweise aufzuheben. Nachdem bereits seit 2013 Tiermehl von Schweinen und Hühnern an Fische in Aquafarmen verfüttert werden darf, ist nun geplant, das Verfütterungsverbot von Tiermehl an Schweine und Hühner aufzuheben. Vor diesem Hintergrund sollen neben der Weiterentwicklung von bereits existierenden Real-Time PCR-Nachweisverfahren insbesondere auch neuartige, auf einer Kopplung von Hochleistungsflüssigkeitschromatographie und Tandem-Massenspektrometrie (HPLC-MS/MS) basierende Analysenmethoden zum Nachweis der Haupttierarten Rind, Schwein, Schaf und Geflügel, aber auch seltenerer Nutztiere wie beispielsweise Pferd oder Ziege auch in stärker erhitzten Tiermehlen erarbeitet und validiert werden.
Es wurde bisher ein Primersystem gefunden, welches in der Promotorregion des single-copy Gens Beta Casein für Schwein und Rind sowie mittels des single copy Gens Neuroglobin für Ziege die eindeutige Unterscheidung zwischen Ziege, Rind und Schwein neben anderen verarbeitungsrelevanten Tierarten erlaubt. Mittlerweile ist es unter Verwendung des mitochondrialen Cytochrom b-Gens möglich, die Geflügelarten Gans, Ente, Pute, Perlhuhn, Wachtel, Huhn und Fasan zu unterscheiden. Darüber hinaus können Rind, Bison und Büffel eindeutig differenziert werden, wenn die passenden Primersysteme angewendet werden.
Abschnittsübersicht
Fachgebiete
- Verfahrenstechnik Lebensmittel
- Biotechnologie
- Lebensmittelmikrobiologie
Rahmenprogramm
Förderprogramm
Ausführende Einrichtung
MRI - Institut für Sicherheit und Qualität bei Fleisch (MRI-FL)