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Chronisch hoher Konsum von Energydrinks und kardiovaskuläres Risiko bei Jugendlichen

Projekt

Ernährung und Verbraucherschutz

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Ernährung und Verbraucherschutz


Förderkennzeichen: BFR-LMS-08-1322-784
Laufzeit: 01.01.2021 - 31.12.2021
Forschungszweck: Experimentelle Forschung

Hinsichtlich der Wirkungen eines chronisch hohen Energydrink-Konsums auf das kardiovaskuläre System sind dem BfR bislang keine publizierten Studien bekannt. Im Rahmen eines vom BfR durchgeführten Expertengesprächs „Mögliche Koffeinwirkungen auf das Herz-Kreislauf-System von Kindern und Jugendlichen“ (BfR, 2017) wurde aber u. a. über eine Reihe von Fällen berichtet, bei denen in einer kinderkardiologischen Praxis im Zusammenhang mit einem langfristigen, exzessiven Konsum von Energydrinks eine Herzwandverdickung beobachtet worden war. Konkret wurde insbesondere der Fall eines Jugendlichen vorgestellt, bei dem im Rahmen einer echokardiographischen Untersuchung der linken Herzkammer eine starke Septumwandverdickung diagnostiziert wurde. Nach den Angaben des behandelnden Arztes ergab die Befragung des Patienten einen langfristig hohen Konsum von Energydrinks von 1–2 Litern pro Tag. Eine detaillierte Anamnese und eine weitergehende Fallbeschreibung wurden im Rahmen des Expertengesprächs allerdings nicht vorgestellt. Insgesamt ist somit die wissenschaftliche Datenlage zu den Wirkungen eines langfristig hohen Energydrink-Konsums nicht ausreichend, um daraus klare Schlussfolgerungen zu ziehen. Deshalb ist es zunächst das Ziel dieser Studie, Jugendliche zu identifizieren, die über einen längeren Zeitraum regelmäßig hohe Mengen an Energydrinks konsumiert haben. Die identifizierten chronischen Hochverzehrer sollen dann im Vergleich zu einer Kontrollgruppe in einem kardiologischen Zentrum auf verschiedene Herz-Kreislauf-Parameter nicht-invasiv untersucht werden, um zu prüfen, ob sich zwischen den beiden Gruppen signifikante Unterschiede ergeben.Studiendesign und beteiligte InstitutionenIn der vorliegenden Studie soll untersucht werden, ob der chronische Hochverzehr von Energydrinks mit kardiovaskulären Veränderungen bei Jugendlichen assoziiert ist. Die Studie ist in zwei Studienphasen gegliedert. Die „Screeningstudie zu Lebensstilfaktoren“ dient der Identifizierung von Jugendlichen mit chronischem Hochkonsum (Phase 1). In der „Herzecho-Studie“ werden die Hochkonsumenten und eine Kontrollgruppe umfassend kardiologisch untersucht (Phase 2). Die Studie wird vom BfR, Abteilung 5 (Fachgruppen [FG] 53 und 54) in Kooperation mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Kardiologie, Clinical Research Unit, Leitung Prof. Dr. Frank Edelmann durchgeführt; letztere übernimmt die kardiologische Untersuchung.
Im vorliegenden Projekt soll untersucht werden, ob der chronische Hochverzehr von Energydrinks mit kardiovaskulär nachweisbaren Unterschieden in Funktion und Morphologie des Herzens einhergehen kann. Ziel der Screeningstudie: Identifizierung von 100 bis 200 exponierten Jugendlichen mit chronischem Hochverzehr von Energydrinks sowie 200 bis 400 nichtexponierten Jugendlichen. Ziele der Studie zu kardiovaskulären Veränderungen bei Hochverzehrern: 1. Unterschiede zwischen chronischen Hochverzehrern und der Kontrollgruppe in 6 echokardiografischen Parametern, 2. Untersuchung von Unterschieden im systolischen und diastolischen Blutdruck in der Gruppe von chronischen Hochverzehrern im Vergleich zur Kontrollgruppe, 3. Veränderungen im EKG bei den chronischen Hochverzehrern im Vergleich zur Kontrollgruppe.

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