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Dauerfeldversuch zu Szenarien des Pflanzenschutzes

Projekt

Produktionsverfahren

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Produktionsverfahren


Förderkennzeichen: JKI-SF-08-1289
Laufzeit: 01.01.2020 - 31.12.2022
Forschungszweck: Bestandsaufnahme & Abschätzung

Der Pflanzenschutz steht in den kommenden Jahren vor großen Veränderungen. Im Jahr 2014 wurde der integrierte Pflanzenschutz als verbindlich in Deutschland eingeführt. In der derzeitigen öffentlichen und politischen Diskussion, vgl. Glyphosat, sind jedoch weitereichende Forderungen aufgestellt worden. Im Vergleich zu einer früher geforderten Mengenreduktion der Pflanzenschutzmittel wird der chemisch-synthetische Pflanzenschutz teilweise völlig abgelehnt, bzw. es werden Forderungen erhoben ganze Mittelgruppen zu verbieten (z. B. Azole). Vor diesem Hintergrund wurde der Versuch Reduktionsprogramm chemischer Pflanzenschutz (BS4) zu einem Szenarienvergleich des Pflanzenschutzes umgestaltet. Im Vergleich zum Strategievergleich umweltfreundlicher Pflanzenschutz (BS1) werden in diesem Versuch in direkter räumlicher Nähe harte Einschnitte beim Pflanzenschutz untersucht. Folgende Szenarien könnten in dem Versuch realisiert werden:
Szenario 1: ohne chemisch-synthetischen Pflanzenschutz (die bisherige Variante 1 wird beibehalten), d.h. es kann auf Ergebnisse seit 2002 aufgebaut werden. Die Präparate des ökologischen Landbaus können eingesetzt werden. Dieses Szenario spiegelt ein totales Verbot des chemisch-synthetischen Pflanzenschutzes durch. Besonders von Interesse sind die kumulativen Effekte (z. B. beim Unkraut), die nur durch Dauerfeldversuche erreicht und beurteilt werden können.
Szenario 2: Integrierter, praxisüblicher Pflanzenschutz, hier wird versucht praxisüblich zu arbeiten, d.h. regionaltypische Mittel und Aufwandmengen, natürlich unter Berücksichtigung der Grundlagen des integrierten Pflanzenschutzes. Dieses Szenario dient als Referenz, um z. B. die Ertragswirksamkeit der anderen Strategien zu überprüfen. Auch hier kann auf den Ergebnissen seit Begründung des Versuchs aufgebaut werden (vgl. bisherige Variante 2). Als Nebeneffekt ist mit dieser Strategie langfristige Ertragsaussage am Standort Dahnsdorf möglich.
Szenario 3: Verzicht auf Wirkstoffe aus der Liste der CFS Kandidaten (candidates for substitution), siehe: ttp://ec.europa.eu/food/plant/pesticides/approval_active_substances/docs/draft_list_cfs_en.pdf
Dieses Szenario unterstellt, dass diese Liste 1:1 umgesetzt wird und die konkrete Mittelwahl dadurch erheblich eingeschränkt wäre. Anhand dieses Szenarios können die Auswirkungen auf den Schaderregerbefall (Unkräuter, Pilze, tierische Schaderreger) und die Erträge der untersuchten Kulturen quantifiziert werden. Insbesondere im Rahmen der Fruchtfolge und vor einer zeitlich längeren Betrachtungsebene sind solche Versuche sehr wertvoll.
Szenario 4: Nutzung „alternative Verfahren“ im Bereich Pflanzenschutz. Dies stellt ein sehr anspruchsvolles und schwieriges Szenario dar. Hier wird –soweit praktikabel - die Anwendung des chemischen Pflanzenschutzes durch alternative Maßnahmen ersetzt, z.B. Herbizide durch mechanische Maßnahmen, Saatgutbeizung durch Elektronenbehandlung, Insektizideinsatz durch Nematoden usw.. Um eine Abgrenzung zu Szenarion 1 und 2 zu gewährleisten, werden klare Entscheidungskriterien (z. B. Mindestwirkungsgrad der Alternative, stets Vorzug Alternative etc.) erstellt. Im Gegensatz zu Szenario 1 kann es in diesem Szenario wird es zu einer Mischung aus chemischem und „alternativem“ Pflanzenschutz kommen.

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