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Vegetationskontrolle auf Gleisanlagen mit Heißwasser (Gleis frei)
Projekt
Förderkennzeichen: JKI-A-08-1286, DBU AZ 34693
Laufzeit: 01.01.2021
- 31.12.2024
Forschungszweck: Angewandte Forschung
Schienengebundene Verkehrssysteme tragen in Deutschland wesentlich zum Öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) in Städten und Ballungsräumen bei. Sie gelten als umweltfreundlich und sind in Bezug auf die Beförderungsleistung als hoch effizient einzustufen. Der ÖPNV weist im Vergleich zum Individualverkehr zudem einen geringeren Flächen- und Energieverbrauch auf. Nicht nur wegen der aktuellen Diskussion um die Folgen des Klimawandels ist daher gesellschaftlich und politisch die Stärkung und Ausweitung des öffentlichen Personen- und Güterverkehrs gewünscht. Gleisanlagen müssen aus Gründen der Betriebs- und Verkehrssicherheit von jeglichem Bewuchs freigehalten werden. Pflanzen beeinträchtigen durch ihr Wurzelwachstum und durch Ausscheidungen den Baukörper und damit die erforderliche Stabilität des Gleiskörpers. Auch die Funktion von Weichen, Versorgungsleitungen und Signalanalgen kann durch Pflanzenbewuchs erheblich geschädigt werden. Schließlich schränkt stärkerer Bewuchs die Sicht auf den Fahrweg und den Randbereich ein, so dass die Verkehrssicherheit nicht mehr gegeben ist. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt werden für diesen Zweck bundesweit überwiegend Herbizide eingesetzt, vor allem der nicht-selektive Wirkstoff Glyphosat. Dieser Wirkstoff steht bekanntlich in der gesellschaftlichen Kritik und ist Gegenstand aktueller wissenschaftlicher Untersuchungen (z.B. im Hinblick auf Einflüsse auf die Biodiversität und Humantoxizität). Bestrebungen nach alternativen Verfahren der Unkrautbekämpfung gab es von vielen Seiten schon früher, allerdings kaum mit sichtbarem Erfolg. In den letzten Jahren hat es innovative technische Entwicklungen gegeben, die thermische Verfahren der Unkrautbekämpfung effizienter und damit auch leistungsfähiger und umweltfreundlicher gestalten. Dazu zählt zum Beispiel die automatische Pflanzenerkennung und Sensortechnik zur gezielten Anwendung solcher Verfahren. Herbizidfreie Verfahren zur Vegetationskontrolle stehen für Gleisanlangen zur Zeit jedoch nicht zur Verfügung, so dass der Forschungs- und Entwicklungsbedarf derzeit außerordentlich hoch ist. Die Anforderungen sind aufgrund der intensiven Frequentierung bestimmter Gleisstrecken außerordentlich hoch. Im Fokus der hier geplanten Entwicklung stehen daher zunächst Gleisanlagen im städtischen Bereich sowie in Rangiergleise auf Bahnhöfen, in Häfen und ähnlichen Flächen des Güterverkehrs. Im Vergleich zum bisherigen Stand der Technik soll durch folgende Maßnahmen eine deutliche Verbesserung erreicht werden: (a) durch die automatische Pflanzenerkennung wird die zu behandelnde Zielfläche verkleinert und dadurch Energie eingespart. Die Flächenleistung erhöht sich entsprechend; (b) die Wärme- bzw. Energiemenge wird bedarfsgerecht und kontrollierbar an die Pflanzen gebracht. Dadurch werden höhere Wirkungsgrade und Bekämpfungserfolge erzielt; (c) die Methoden Heißwasser, Heißschaum und Heißluft werden in einer bislang nicht bekannten Konstruktion ideal miteinander kombiniert. Effiziente Anwendungsmöglichkeiten nehmen dadurch deutlich zu. Die Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten des Projekts werden begleitet durch betriebswirtschaftliche Auswertungen, und auch mögliche Auswirkungen auf die Fauna und den Menschen sind Arbeitsbereiche des Projekts. Sie geben Hilfestellung für Entscheidungsträger, Dienstleister und praktische Anwender des Verfahrens. Ziel des geplanten Projekts ist es, einen Geräte-Prototyp zur thermischen Vegetationskontrolle mit Heißwasser und Heißschaum auf Gleis-Schotterbetten zu entwickeln. Damit soll ein marktreifes, effizientes Gerät entwickelt werden, das auf inner- und außerstädtischen Bahnstrecken eingesetzt werden kann.
Abschnittsübersicht
Fachgebiete
- Pflanzenschutz
- Agrarökologie
Rahmenprogramm
Förderprogramm
Ausführende Einrichtung
Institut für Pflanzenschutz in Ackerbau und Grünland (JKI-A)