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Die Hainbuche eine Alternativbaumart im Klimawandel - Initiierung eines Herkunftsversuchs (Hainbuche)

Projekt


Förderkennzeichen: TI-FG-08-FG-2021-2474, 2220wk20x4
Laufzeit: 01.10.2021 - 30.09.2025
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Vor dem Hintergrund der Klimaveränderungen und der daraus resultierenden, weitgreifenden Probleme für die heimischen (Haupt-)Baumarten, wurde das Projekt ins Leben gerufen. Das Potenzial der Hainbuche als Alternativbaumart liegt in ihren ökologisch vorteilhaften Eigenschaften: ihrer Schattentoleranz und damit ihrer Bedeutung als zweite Bestandesschicht für das Waldbinnenklima, der Eignung als Mischbaumart in Laub- sowie Nadelwäldern, ein tiefreichendendes Wurzelwerk sowie eine leicht zersetzbare Streu. Die beiden Trockenjahre 2018 und 2019 haben einige unserer heimischen Baumarten an ihre Grenzen gebracht. Nadelholzbestände mit Fichte und Kiefer weisen infolge von Niederschlagsmangel, hohen Temperaturen und biotischen Schädlingen Schäden großen Ausmaßes auf. Aber auch die bisher vielfach als Hoffnungsträger gehandelte Rot-Buche, verzeichnet deutschlandweit dramatische Vitalitätsverluste (BMEL 2019). Angesichts dessen bedarf es Alternativen zum bisher gängigen Baumartenportfolio. Im Waldumbau aber auch zur Bestockung von Schadflächen rücken Nebenbaumarten in den Fokus, zu denen es bisher wenige wissenschaftliche Erkenntnisse gibt. Zu diesen gehört die Hainbuche (Carpinus betulus), welcher eine hohe Trockenheitstoleranz attestiert wird. Waldbaulich hat sie bisher geringe wirtschaftliche Bedeutung und wird vorwiegend als dienende Baumart zur Schaftpflege der Eichen angebaut. Ökologisch weist sie allerdings äußert wertvolle Eigenschaften auf: Sie ist schattentolerant und eignet sich sowohl im Laub- als auch Nadelholz ausgesprochen gut als Mischbaumart, sie bildet ein tiefreichendes Wurzelwerk und ihre leicht zersetzbare Streu hat einen meliorierenden Effekt. Ein steigender Anteil der Hainbuche am Bestandesbild bedarf der aktiven Einbringung von Pflanzen durch die Forstwirtschaft. Bestehende Vorkommen sind meist zu klein und zu punktuell verteilt, um daraus über Naturverjüngung nennenswerte Steigerungen des Baumartenanteils zu erzielen. Die Erfassung der genetischen und phänotypischen Variation der Hainbuche sowie die Identifikation qualitativ hochwertigen und anpassungsfähigen Ausgangsmaterials mithilfe eines Herkunftsversuches stehen deshalb im Fokus dieses Vorhabens. Der Einsatz dieses Vermehrungsgutes trägt dazu bei, biologisch stabile, struktur- undertragreiche sowie betriebswirtschaftlich vorteilhafte Bestände aufzubauen.

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Fachgebiete

Ausführende Einrichtung

Institut für Forstgenetik (TI-FG)

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