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Effekte von marinen Munitionsaltlasten auf Fische (CONMAR-Fish)

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Risiken

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Risiken


Förderkennzeichen: TI-FI-08-FI-2021-2433
Laufzeit: 01.12.2021 - 30.11.2024
Fördersumme: 393.418 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Munitionsaltlasten in den Meeren sind ein globales Problem. In deutschen Gewässern der Nord- und Ostsee wurden nach dem Zweiten Weltkrieg ca. 1,6 Millionen Tonnen Munition versenkt. Die Munitionshüllen korrodieren, und umweltschädliche Stoffe gelangen aus der Munition ins Meer. Der Projektverbund CONMAR will Lage und Beschaffenheit von Munitionsaltlasten deutscher Gewässer genauer untersuchen und mögliche Effekte der Altlasten auf die Umwelt erforschen. Im Teilprojekt CONMAR-Fish soll insbesondere die Wirkung auf Fische als fundamentale Bestandteile mariner Ökosysteme und wichtige Nahrungsquelle für den Menschen untersucht werden. Die Forschung der vergangenen Jahre zeigte klar, dass Fische schädliche Stoffe aus mariner Munition (Schwermetalle, Sprengstoffe, chemische Kampfmittel) aufnehmen. Bisher gemessene Konzentrationen bewegen sich deutlich über den Nachweisgrenzen, haben aber bislang noch keine alarmierenden Werte erreicht. Allerdings wurden bisher nicht alle potenziell kontaminierten Areale beprobt, und es ist davon auszugehen, dass die Menge freiwerdender Schadstoffe mit zunehmender Korrosion der Munitionskörper steigt. Mit dem Vorhaben soll der Status quo der Belastung von Fischbeständen umfänglicher erfasst werden. So wird es möglich werden, Monitoring-Strategien für die Munitionsbelastung von Fischen in marinen Habitaten der Nord- und Ostsee zu entwickeln. Ein weiterer Schwerpunkt des Vorhabens liegt in Laborstudien, die zeigen sollen, wie Schadstoffe aus Munition auf Fische wirken. Es ist unumstritten, dass Sprengstoffe in den Munitionsaltlasten (z.B. TNT) krebserregend und toxisch sind. Toxische Effekte der Sprengstoffe sind allerdings konzentrationsabhängig, und in der marinen Umwelt werden austretende Sprengstoffe verdünnt. In Laborversuchen wollen wir deshalb testen, wie umweltrelevante Konzentrationen von Sprengstoffen auf Vitalfaktoren bei Fischen und Zellkulturen wirken. Eine weitere wichtige Frage ist, ob und inwieweit sich Sprengstoffverbindungen in der Nahrungskette anreichern. Dazu ist geplant, wirbellose Tiere und Fische von aufsteigenden Stufen der Nahrungskette auf Sprengstoffrückstände zu untersuchen. Die zu erwartenden Erkenntnisse werden es ermöglichen, die Wirkung der Munitionsaltlasten auf Fischbestände in der deutschen Nord- und Ostsee zu bewerten.

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