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Akzeptanzförderung eines Prozesses zur Erstellung des Konfliktmanagementplans Fischerei-Kegelrobben für die Küstengewässer der deutschen Ostsee (Mensch-Robbe)

Projekt

Umwelt- und Ressourcenschutz

Dieses Projekt leistet einen Beitrag zum Forschungsziel 'Umwelt- und Ressourcenschutz'. Welche Förderer sind dazu aktiv? Welche Teilziele gibt es dazu? Schauen Sie nach:
Umwelt- und Ressourcenschutz


Förderkennzeichen: TI-OF-08-OF-2022-2484, 35468/01
Laufzeit: 01.02.2022 - 31.07.2023
Forschungszweck: Angewandte Forschung

So erfreulich die Rückkehr der Kegelrobben aus Sicht des Naturschutzes ist: Sie stellt die handwerkliche Küstenfischerei vor große Herausforderungen. Ein geplanter Konfliktmanagementplan in M-V soll die friedliche Koexistenz zwischen Kegelrobben und Fischern erreichen. Doch wie sieht diese aus? Die Kegelrobben galten an der deutschen Ostseeküste lange als ausgestorben. Seit ungefähr 10 Jahren siedeln sie sich jedoch hier wieder an und ihr Bestand nimmt schnell zu. Aus Perspektive der Fischer stellen sich dabei drei wesentliche Probleme: (1) Fangverluste durch Wegfraß schon gefangener Fische aus den Stellnetzen der Küstenfischer oder Fraßschäden am Fang, (2) Beschädigung der Fanggeräte durch Kegelrobben und (3) reduzierte Fänge durch die direkte Einwirkung von Kegelrobben auf Fischbestände. Der nun initiierte Prozess zur Erarbeitung eines Konfliktmanagementplans in M-V ist zwar ein wichtiger und richtiger Schritt, birgt jedoch die Gefahr, dass das Ziel einer friedlichen Koexistenz zwischen Kegelrobben und Fischern nicht erreicht wird, da die Akzeptanz auf Seiten der Fischerei fehlt und ein starker Fokus auf finanziellen Ausgleichszahlungen und technischen Alternativen zum Stellnetz liegt. Darüber hinaus steht der Konflikt zwischen Mensch und Wildtier im Mittelpunkt der Betrachtung, siehe auch die Namensgebung des Managementplanprozesses. Dieser Fokus auf den Konflikt a priori ist jedoch problematisch, weil die verschiedenen Beziehungsformen zwischen Stakeholdern und Wildtieren nicht berücksichtigt werden, die von Ablehnung bis Zustimmung variieren, und dadurch eine mögliche Bandbreite in der Naturschutzplanung ausgeschlossen wird. Das vorliegende Projekt soll die Erstellung des Konfliktmanagementplans um eine sozialwissenschaftliche Dimension bereichern und stellt den Menschen (Stakeholder) in den Mittelpunkt der Betrachtung.

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