Logo des Forschungsinformationssystems Agrar und Ernährung

Forschungsinformationssystem Agrar und Ernährung

Informationsportal des Bundes und der Länder

Agrarsysteme der Zukunft: RUN - Nährstoffgemeinschaften für eine zukunftsfähige Landwirtschaft, Teilprojekt J (RUN)

Projekt


Förderkennzeichen: 031B0732J
Laufzeit: 01.09.2022 - 31.08.2024
Fördersumme: 351.231 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung
Stichworte: Nährstoffkreislauf, ressourcenschonende Lebensmittelproduktion, Nährstoffrückführung Stadt - Land

Im Verbundprojekt „RUN“ (Rural Urban Nutrient Partnership, Nährstoffgemeinschaften für eine zukunftsfähige Landwirtschaft), koordiniert vom Institut für Siedlungswasserbau, Wassergüte- und Abfallwirtschaft (ISWA), entwickeln Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Disziplinen zusammen mit Praxispartnern Systemlösungen mit dem Ziel, Nährstoffkreisläufe zwischen Stadt und Land zu schließen. Die Welt braucht den effizienten Umgang mit Ressourcen. Auch die Landwirtschaft muss neue Wege einer ressourcenschonenden Nahrungsmittelproduktion gehen. Das betrifft nicht nur landwirtschaftliche Produktions- und Wirtschaftsweisen, sondern auch einen Wandel im Konsumverhalten städtischer Bewohnerinnen und Bewohner sowie innovative Verwertungsverfahren für Bioabfälle und häusliche Abwässer. Im Projekt RUN erarbeiten Forschende zusammen mit zwei Industriepartnern und einem assoziierten Praxispartner ein Konzept für die Kreislaufschließung durch Nährstoffgemeinschaften zwischen städtischen Bewohnerinnen und Bewohnern und Landwirtinnen und Landwirten. RUN ist eines von acht Projekten des Forschungsvorhabens „Agrarsysteme der Zukunft“ im Rahmen der „Nationalen Forschungsstrategie BioÖkonomie 2030“. Reallabor – Sozio-technisches Experiment unter Echtzeitbedingungen Der Aufbau des Projekts gleicht teilweise einem Reallabor, eine Pilotanlage und ein Erfahrungsraum sollen aufgebaut werden. Dort können die neuen Technologien unter Echtzeitbedingungen und mit der Beteiligung realer Akteurinnen und Akteure erprobt werden. RUN verknüpft Technologien, Stoffstrom-Modelle, systemische Szenarioanalyse und sozialwissenschaftlich-partizipative Methoden miteinander. Verwertungsprodukte und deren Umweltauswirkungen unter der Lupe. In einem Teilmodul entwickeln die Projektmitarbeitenden Konzepte und Technologien, um Nährstoffe aus Bioabfall und häuslichem Abwasser zu einem sicheren und wirksamen Design-Düngemittel für die Landwirtschaft zu entwickeln. Geplant ist der Bau einer großtechnischen Pilotanlage in einem städtischen Wohnquartier in Heidelberg, um die Umsetzung der Nährstoffrückführung aus der Stadt in einem kurzen Kreislauf in die Landwirtschaft zu demonstrieren. Die künftigen Recyclingprodukte müssen eine sichere Verwendung gewährleisten. Methoden der Rückgewinnung werden deshalb in Laborversuchen getestet, Nährstoffbilanzen kalkuliert und Produkte wie Düngemittel, Biogas (zur Energiegewinnung), thermisch produzierte Pflanzenkohle und Biokunststoff hergestellt. Weiterhin werden die Nährstoffverfügbarkeiten der erzeugten Dünger für Pflanzen untersucht und die Verwertbarkeit in der Landwirtschaft beurteilt. Mit Hilfe von Ökobilanzen beurteilen RUN-Partner parallel die Umweltauswirkungen der neuen Technologien. An der Entwicklung und Untersuchung der neuen Technologien sind die Siedlungswasser- und Abfallwirtschaftsexperten der Universität Stuttgart (ISWA) beteiligt sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der TU Kaiserslautern, der Universität Hohenheim und des Thünen-Instituts Braunschweig. Weitere Projektpartner sind die Ingenieurbüros Björnsen Beratende Ingenieure GmbH und iat-Ingenieurberatung für Abwassertechnik GmbH.

mehr anzeigen weniger anzeigen

Fachgebiete

Erweiterte Suche